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22.11.2022 12:10

ERC Starting Grant für „BadSex“-Forschungsprojekt an der Freien Universität Berlin

Christine Xuan Müller Stabsstelle Presse und Kommunikation
Freie Universität Berlin

    Europäischer Forschungsrat fördert Forschungsvorhaben von Sozialpsychologin Verena Klein zu Grauzonen der Sexualität.

    Der Europäische Forschungsrat (ERC) fördert ein neues Forschungsprojekt der Psychologin Verena Klein mit einem ERC Starting Grant. Mit ERC Starting Grants werden junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in Europa als "Principal Investigators" – also Forschungs- oder Projektleiter - bahnbrechende Forschung betreiben wollen und dazu eine eigene, unabhängige Forschungsgruppe aufbauen mit bis zu 1,5 Millionen Euro gefördert. Damit sollen exzellente Forschende in einem frühen Karrierestadium auf ihren Weg in die wissenschaftliche Unabhängigkeit unterstützt werden.

    Das am Margherita-von-Brentano-Zentrum für Geschlechterforschung angesiedelte Projekt „Investigating Bad Sex in its socio-legal contexts – BadSex“ wird sexuelle Grauzonen untersuchen, die außerhalb des Strafrechts liegen und die vor allem Frauen überproportional betreffen.

    „Was als sexueller Übergriff gilt, ist eines der brennendsten gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit“, betont Dr. Verena Klein. Sex werde also primär entweder als einvernehmlich und gewollt oder als nicht einvernehmlich und unerwünscht konzeptualisiert. Die Psychologin geht in ihrer Forschungsarbeit über dieses Konzept hinaus und fragt: Können sexuelle Erfahrungen schädlich sein, obwohl sie einvernehmlich sind? Hintergrund dafür sind eine Reihe von Berichten von Betroffenen über unerwünschte, sexuelle Erfahrungen, die außerhalb des Zuständigkeitsbereichs des Strafrechts liegen und in dem Forschungsvorhaben als „BadSex“ bezeichnet werden.

    Bislang sei wenig bekannt über diese Grauzonen sexueller Erfahrungen, begründet die Wissenschaftlerin. Diese Forschungslücke will Verena Klein in ihrem Forschungsprojekt „BadSex“ mit einem interdisziplinären Ansatz der Sexualforschung, Sozialpsychologie und Recht schließen. Analysiert werden soll „BadSex“ in seinen gesellschaftsrechtlichen Zusammenhängen sowie die prägenden, kulturellen und sozio-rechtlichen Faktoren dafür. „Alle dazu geplanten Studien sollen interkulturell durchgeführt werden, um ein Maximum an Diversität zu bieten“, betont Verena Klein. Damit solle auch zu einem besseren Verständnis der Grauzonen von Sexualität beigetragen werden. Das Forschungsprojekt „BadSex“ mit vier Mitarbeitenden hat eine Laufzeit von fünf Jahren.

    Verena Klein hat an der Ruprechts-Karls-Universität Heidelberg ihr Diplomstudium abgeschlossen und an der Universität Hamburg zum Thema „Perception of female sexual script deviation“ promoviert. Forschungsaufenthalte führten sie danach unter anderem an die Columbia University New York (USA), an die University of Zagreb (Kroatien) und die Tel Aviv University (Israel). Zudem war sie als Post-Doctoral Research Fellow am Institut für Sexualforschung, Sexualmedizin und Forensische Psychiatrie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf tätig. Von 2019 bis 2022 forschte sie als Marie Skłodowska-Curie-Fellow am Department of Psychology and Women’s and Gender Studies der University of Michigan (USA). Aktuell lehrt und forscht Verena Klein als Assistant Professor an der School of Psychology der University of Southampton (UK).


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Verena Klein, School of Psychology, Faculty of Environment and Life Sciences, University of Southampton, UK, E-Mail: v.klein@soton.ac.uk


    Weitere Informationen:

    http://Link zu den ERC Starting Grants 2022: https://erc.europa.eu/news-events/news/starting-grants-2022-call-results


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Psychologie, Recht
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Personalia
    Deutsch


     

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