idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.01.2023 17:45

Narzissmus ist ein zweischneidiges Schwert für Gründer! Neue Studie der Handelshochschule Leipzig (HHL)

Eva Echterhoff Media Relations
HHL Leipzig Graduate School of Management

    In der Anfangsphase eines Unternehmens kann ein narzisstischer Gründer profitable Effekte erzielen. In den späteren Phasen eines Unternehmens kann sich dies zu überwältigend negativen Auswirkungen des Narzissmus verschieben.

    Das ist das Ergebnis der aktuellsten Studie des Forscherteams an der HHL, das zu Themen des Strategischen Unternehmertums forscht. Die Studie wurde jetzt im "Journal of Enterprising Communities" (SJR: Q2) veröffentlicht. Der Titel: „The role of narcissism in entrepreneurial activity" - Die Rolle von Narzissmus bei Unternehmerischen Tätigkeiten.

    Erstmals wurde eine Künstliche Intelligenz (GPT) zur Unterstützung der Forschungsstudie eingesetzt.

    In den letzten Jahren wurde die Startup-Welt durch Skandale um stark narzisstische Gründer von Unternehmen wie Theranos und Uber erschüttert. Die Forschung hat die Bedeutung des Themas erkannt und in den letzten Jahren begonnen, die Rolle des Narzissmus im Unternehmertum besser zu verstehen. Derzeit gibt es eine Vielzahl von Forschungsarbeiten zu verschiedenen Themen, Methoden und Schwerpunkten. Dadurch wird es zunehmend schwieriger, den aktuellen Stand des Forschungsfeldes zu verstehen. Ziel dieser Studie ist es, ein umfassenderes Verständnis des Gründer-Narzissmus zu erlangen.

    Autoren der Systematischen Literaturübersicht sind Dominik K. Kanbach (HHL), Bastian Burger (HHL) und Sascha Kraus (FU Bozen).

    „Auch, wenn der Betrieb eines Start-ups chaotisch erscheinen mag, ist der Wertschöpfungsprozess doch hochgradig strukturiert. Wenn wir nicht verstehen, wie sich narzisstische Tendenzen auf die Entscheidungsfindung und die internen Abläufe eines Start-ups auswirken, haben wir kaum eine Chance zu verstehen, wie narzisstische Tendenzen die Leistung eines Start-ups beeinflussen. Die Forschung belegt, wie narzisstische Tendenzen Startups verändern“, so die Forscher.

    Der Mythos des erfolgreichen Narzissten
    Die innovativsten Produkte korrelieren mit narzisstischen Gründerpersönlichkeiten. Einhörner, private Startup-Unternehmen mit einer Bewertung von über 1 Mrd. Euro oder US-Dollar werden häufig durch innovative Technologie angetrieben.
    Die Studie stellt fest, dass es keine Hinweise auf die Überlebensrate von Unternehmen gibt, die extrem innovativ und ehrgeizig sind. Dennoch scheinen die Unternehmen, die überleben, mit Gründern zusammenzuhängen, die sehr narzisstisch sind.
    „Da es sich bei diesen Einhörnern um die bekanntesten Start-ups handelt, besteht die Vorstellung, dass erfolgreiche Gründer narzisstisch sind, wobei viele Unternehmen mit narzisstischen Gründern, die gescheitert sind, übersehen werden. Diese Sichtweise kann jedoch irreführend sein, da es Anzeichen dafür gibt, dass sich die Vorteile des Narzissmus im Laufe der Entwicklung des Startups in Nachteile verwandeln“, so die Studie.

    Dies ist die erste Studie, die Unterstützung der Künstlichen Intelligenz (GPT-3) in Anspruch nimmt, um die aktuellen Ergebnisse und Forschungslücken in der Narzissmus-Forschung für Start-ups aufzuzeigen.

    Die Autoren
    Prof. Dr. Kanbach ist Leiter der Forschungsgruppe am Porsche AG Lehrstuhl für Strategisches Management und Digitales Unternehmertum der Handelshochschule Leipzig (HHL), Dr. Bastian Burger ist Teil dieses großen Forscherteams an der HHL und Dr. Sascha Kraus ist Forscher an der Fakultät für Wirtschaft und Management, Freie Universität Bozen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dominik Kanbach, Dominik.Kanbach@hhl.de;


    Bilder

    Anhang
    attachment icon Studie zur Rolle des Narzismus bei Unternehmern

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).