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01.03.2023 11:44

Wissenschaftsdiplomatie in Krisenzeiten

Christine Xuan Müller Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Freie Universität Berlin

    VolkswagenStiftung fördert Projekt der Berlin University Alliance zum Krisenmanagement von Wissenschaftskooperationen

    Diplomatische Krisen zwischen verschiedenen Staaten machen zunehmend auch vor der Wissenschaft nicht Halt. Die Berlin University Alliance (BUA) – also der Exzellenzverbund der Freien Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technischen Universität Berlin und Charité – Universitätsmedizin Berlin – will die Handlungsfähigkeit beim Thema Wissenschaftsdiplomatie verbessern. Die VolkswagenStiftung bewilligte dazu ein Projekt mit dem Titel „Facing Challenges of Internationalization Together: A Network for Diplomatic Resilience at the Berlin University Alliance“. Es wird über drei Jahre mit insgesamt knapp 410.000 Euro gefördert.

    „Globale Forschungskooperation ist nicht nur im Kontext von Klimawandel und der inzwischen weitgehend überwundenen Pandemie von zentraler Bedeutung“, betont Dr. Herbert Grieshop, Leiter der Abteilung Internationales an der Freien Universität Berlin, der das Projekt für die BUA einwarb. Doch Universitäten handelten zunehmend in einem spannungsgeladenen internationalen Umfeld: „Seit mehreren Jahren rücken insbesondere Kooperationen mit Partnern in autoritären Regimen und die Frage der akademischen Freiheit in den Mittelpunkt. Die Häufung wissenschaftsdiplomatischer Krisen mit verschiedenen Ländern macht klar, dass das Problem nicht als unglückliche Konjunktur zu verstehen und anzugehen ist, sondern langfristig bleiben wird“, konstatiert Herbert Grieshop weiter.

    Ziel des Projekts „Facing Challenges of Internationalization Together: A Network for Diplomatic Resilience at the Berlin University Alliance“ sei es, aus wissenschaftlicher Sicht Hilfestellung bei akuten Krisen zu leisten und somit die Reaktionsfähigkeit der Einrichtungen der BUA zu stärken. Dabei soll über den Krisenmodus hinaus eine regelhafte Auseinandersetzung mit politischen Herausforderungen der Internationalisierung gefördert werden. Hierzu sollen Handlungsempfehlungen erarbeitet werden. Konkret seien drei Maßnahmentypen geplant: Es gehe erstens um den Aufbau eines internen, schnellen und vertraulichen Beratungssystems, zweitens um eine langfristig angelegte, wissenschaftlich fundierte Reflexion der Universitäten über ihre Position im neuen Internationalisierungsumfeld und drittens um eine Sensibilisierung für wissenschaftsdiplomatische Themen über institutionelle und disziplinäre Grenzen hinweg.

    „Mit dem Projekt möchten wir die Weichen für eine kooperative, verantwortungsvolle Internationalisierung stellen“, sagt Herbert Grieshop weiter. Politische Herausforderungen in der internationalen Zusammenarbeit richteten sich zwar an alle Universitäten individuell. Ein kooperativer Ansatz zwischen Universitäten erscheine jedoch vielversprechend.

    Um die neue globale Wissenschaftslandschaft zu navigieren, sollten Universitäten viel stärker als bisher ihre regionalen und fachlichen Expertisen bündeln, ihre Erfahrungen austauschen und bei diplomatischen Herausforderungen gemeinsam Verantwortung übernehmen. Ziel sei es darüber hinaus, disziplinübergreifend und mit nicht-akademischen Partnern über ihre Position in der neuen globalen Situation zu reflektieren.

    Die VolkswagenStiftung hat ihre Förderung im Rahmen der Initiative „Pioniervorhaben: Impulse für das Wissenschaftssystem“ bewilligt. Mit der Förderinitiative möchte die Stiftung Verbesserungen im deutschen Wissenschaftssystem sowie Experimentierräume für grundsätzliche Neuerungen und wesentliche Verbesserungen in Bereichen des deutschen Wissenschaftssystems schaffen.

    Die Berlin University Alliance ist der Verbund der drei Berliner Universitäten Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin sowie der Charité – Universitätsmedizin Berlin für die gemeinsame Gestaltung von Wissenschaft in Berlin. Die vier Partnerinnen haben sich zusammengeschlossen, um den Wissenschaftsstandort Berlin zu einem gemeinsamen Forschungsraum weiterzuentwickeln, der zur internationalen Spitze zählt. Im Zentrum der Zusammenarbeit stehen dabei die gemeinsame Erforschung großer gesellschaftlicher Herausforderungen, die Stärkung des Austausches mit der Gesellschaft, die Nachwuchsförderung, Fragen der Qualität und Wertigkeit von Forschung sowie übergreifende Vorhaben in Forschungsinfrastruktur, Lehre, Diversität, Chancengerechtigkeit und Internationalisierung. Die Berlin University Alliance wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Land Berlin im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Freie Universität Berlin, Leiter der Abteilung Internationales, Herbert Grieshop: E-Mail: herbert.grieshop@fu-berlin.de

    VolkswagenStiftung, Team "Wissen über Wissen", Dr. Oliver Grewe, E-Mail; grewe@volkswagenstiftung.de


    Weitere Informationen:

    http://www.berlin-university-alliance.de
    http://www.volkswagenstiftung.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Gesellschaft, Politik
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
    Deutsch


     

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