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19.05.2023 10:10

Neuer Sonderforschungsbereich sowie zwei Verlängerungen für SFBs an der Uni Köln

UzK Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    Neuer Sonderforschungsbereich aus dem Bereich der Astrophysik / SFBs zu kleinzelligem Bronchialkarzinom und Aortenerkrankung gehen in die nächste Förderperiode

    Die Universität zu Köln hat einen neuen Sonderforschungsbereich (SFB) bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingeworben. Zudem wurden zwei bestehende SFBs verlängert. Der neue SFB 1601 trägt den Titel „Die kosmische Entwicklung der Lebensräume massereicher Sterne“. Der SFB wird über vier Jahre gefördert. Sprecherin des neuen Sonderforschungsbereichs ist die Astronomie-Professorin Dr. Stefanie Walch-Gassner vom Institut für Astrophysik der Universität zu Köln. Darin untersuchen die Forscher*innen die kosmische Entwicklung der Lebensräume massereicher Sterne – die gasförmigen Umgebungen, in denen diese Sterne geboren werden und mit denen sie interagieren. Massereiche Sterne beeinflussen aufgrund ihrer kurzen Lebensdauer und ihres hohen Energieausstoßes die Entwicklung von Galaxien seit Anbeginn des Universums maßgeblich.

    Im Rahmen des SFB 1601 untersuchen die Forscher*innen die physikalischen Prozesse, welche die Lebensräume massereicher Sterne in unterschiedlichen galaktischen Umgebungen bestimmen. Der neue SFB verbindet vier Säulen: Laborastrophysik, Entwicklung von Instrumenten, Beobachtungen sowie theoretische Modellierung und Simulationen. Die SFB-Partner haben ein starkes Profil als führende Akteure in großen internationalen Projekten und verfügen über umfangreiche Erfahrungen in Bau und Betrieb ihrer eigenen Teleskope sowie der Entwicklung hochmoderner Instrumente im Infrarot-, Submillimeter- und Radiowellenbereich. Neue Entwicklungen, insbesondere der Start des FYST/CCAT Teleskops im Jahr 2024, an dem die Universitäten zu Köln und Bonn zu 25 Prozent beteiligt sind, werden durch SFB 1601 optimal unterstützt.
    „Wir freuen uns außerordentlich über die Neueinrichtung des SFB 1601. Die Förderung ermöglicht es uns, einen integrativen Ansatz zu verfolgen. Durch die Kombination der vier Säulen werden wir in der Lage sein, große Verständnislücken zu schließen“, so Professorin Dr. Walch-Gassner. „Hochaufgelöste Studien der Lebensräume massereicher Sterne werden mit Studien, die das gesamte System ‚Galaxie‘ betrachten, verbunden. Dadurch, und durch die Einbeziehung von neuartigen Untersuchungen des frühen Universums und den damit einhergehenden extremen und hoch variablen Bedingungen, welche in jungen Galaxien vorherrschen, wird es gelingen, die kosmische Entwicklung der Habitate massereicher Sterne zu verstehen und zu quantifizieren.“

    Außerdem gehen zwei weitere Sonderforschungsbereiche der Universität zu Köln in die zweite Förderphase:

    SFB 1399 „Mechanismen der Medikamenten-Empfindlichkeit und -Resistenz beim kleinzelligen Bronchialkarzinom“
    Das kleinzellige Bronchialkarzinom (Small Cell Lung Cancer – SCLC) wird in Deutschland bis zu 8000 Mal jährlich neu diagnostiziert. Es ist durch seine schnelle Zellteilung, Behandlungsresistenz und der Tendenz zu früher Metastasierung die aggressivste Lungenkrebsart. Leider ist bisher nur wenig über die molekularen Mechanismen der Tumorentstehung bekannt. Ziel des Sonderforschungsbereichs 1399 ist es, das Verständnis der molekularen Entwicklung der Krankheit voranzutreiben. Diese neuen Erkenntnisse fließen dann in klinische Anwendungsmöglichkeiten ein, um die Überlebensrate von SCLC-Patienten zu verbessern. Der SFB vereint dabei Expert*innen aus verschiedenen Forschungsrichtungen: Biochemie; Signal- und strukturelle Biologie; medizinische Chemie; strukturgeleitete Pharmazie, Krebsimmunologie; modellierende rechnerbasierte Krebsgenomik; Molekulärpathologie und klinische Studien.
    Professor Dr. Roman Thomas, Sprecher des SFB 1399 und Leiter der Abteilung für Translationale Genomik an der Universität zu Köln, sagt: „Die Förderzusage und die Verlängerung unseres SFB 1399 um eine weitere Förderperiode ist für uns eine sehr gute Nachricht. Die Förderung ermöglicht uns weiterhin an unserem Ziel zu arbeiten, die molekularen Mechanismen von SCLC zu entschlüsseln und unser Verständnis der Krankheit zu vertiefen. Unser interdisziplinäres Team arbeitet eng zusammen, um neue Erkenntnisse zu gewinnen und innovative Therapieansätze zu entwickeln, die letztendlich dazu beitragen können, das Überleben von SCLC-Patienten zu verbessern. Wir sind dankbar für die Unterstützung und die Möglichkeit, unsere Forschung fortzusetzen und somit einen Beitrag zur Präzisionsmedizin in der Behandlung von SCLC zu leisten.“ Neben der Uni Köln sind das Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung sowie die Universitäten Tübingen, Frankfurt am Main, Bonn und Mainz beteiligt.

    TRR 259 „Aortenerkrankungen“
    Im Sonderforschungsbereich Transregio 259 „Aortenerkrankungen“ arbeiten Grundlagen- und klinische Forscher*innen an den Universitäten Bonn, Düsseldorf und Köln gemeinsam daran, das lückenhafte Verständnis fundamentaler Prinzipien in der Entstehung und Entwicklung von aortalen Erkrankungen zu erweitern. Dabei werden pathophysiologische Mechanismen, also krankhaft veränderte Funktionen der Hauptschlagader, untersucht.
    Die Forschungsinitiative will ein besseres Verständnis für die molekularen und zellulären Mechanismen bei aortalen Erkrankungen entwickeln. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf der Aortenklappenstenose – dem am häufigsten vorkommenden Herzklappenfehler. Am Standort Köln widmen sich Forscher*innen darüber hinaus den genetischen und inflammatorischen Mechanismen der Entstehung des Aortenaneurysmas, also der krankhaften Erweiterung der Hauptschlagader. Die Erkenntnisse sollen dazu dienen, neue pharmakologische, interventionelle und operative Behandlungsstrategien zu entwickeln.
    Standortsprecher in Köln ist der Kardiologe Professor Dr. Stephan Baldus, Leiter der Klinik III für Innere Medizin der Universitätsklinik Köln. „Wir freuen uns sehr über die Förderzusage, ist doch die bessere Erforschung der molekularen Ursachen von Aortenerkrankungen essenziell in Anbetracht der so großen Häufigkeit dieser Erkrankungen und der hohen Sterblichkeit unserer hiermit diagnostizierten Patienten. Darüber hinaus ist dieser SFB ein besonders geeignetes Instrument, die kardiovaskuläre Forschung am Standort Köln entscheidend weiterzuentwickeln.“


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Presse und Kommunikation:
    Jan Voelkel
    +49 221 470 2356
    j.voelkel @verw.uni-koeln.de


    Weitere Informationen:

    https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/413326622
    https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/397484323


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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