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Wissenschaft
Christa Wolfs Neudeutung der antiken Figur kommt als Sprechstück auf die Bühne der Universität Witten/Herdecke
In der antiken Sagenwelt gilt sie als eine fürchterliche Frau: Medea. Glaubt man der Deutung des griechischen Dramatikers Euripides, so hat die Magierin aus Eifersucht und Schmerz erst Korinth in Brand gesetzt, ihre Rivalin und dann noch ihre eigenen Kinder getötet.
In ihrer Neudeutung der Medea bricht die ostdeutsche Dramatikerin Christa Wolf bewusst mit diesem überlieferten Medea-Bild: "Das konnte ich nicht glauben. Eine Heilerin, Zauberkundige, die aus sehr alten Schichten des Mythos hervorgegangen sein musste, aus Zeiten, da Kinder das höchste Gut eines Stammes waren und Mütter (...) - die sollte ihre Kinder umgebracht haben?"
Wolfs Medea ist eine andere: Weder bringt sie ihre Kinder um, noch trägt sie Züge einer bösen Zauberin. Vielmehr ist sie eine selbstbewusste Frau, womit sie jedoch im von Männern geprägten Korinth auf wenig Gegenliebe stößt. In Korinth kommen ihr die Frauen, so steht es bei Wolf "vor wie gezähmte Haustiere." Wolfs Lesart der Medea folgt nach eigener Darstellung "älteren Quellen", die vor Euripides liegen. In einer szenischen Lesung kommt
am Donnerstag, den 1. Juli 2004, 20 Uhr im Großen Hörsaal der Universität Witten/Herdecke, Alfred-Herrhausen-Str. 50, 58448 Witten
die "Medea" von Christa Wolf auf die Bühne des Uni-Theaters. Es sprechen die Leiterin (Blanche Kommerell) und Mitglieder der Theatergruppe der Uni: Brigitte Dahmen und Manuel Dolderer. Der Eintritt ist frei.
Kontakt: Manuel Dolderer, Tel.: 0177/2152208
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Kunst / Design, Musik / Theater
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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