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Wissenschaft
Einladung zur Ausstellung und Podiumsdiskussion am 15. November 2024
Vor 140 Jahren fand die Berliner Konferenz (15. November 1884–26. Februar 1885) statt, auch als „Kongokonferenz“ bekannt. Sie besiegelte die Aufteilung Afrikas durch die europäischen Großmächte. Häufig wird nur über die politischen und territorialen Folgen gesprochen. Doch welche kulturellen Konsequenzen hatte diese Konferenz, insbesondere im Hinblick auf die Verschleppung von Kulturgütern aus den kolonisierten Ländern?
Die Veranstaltung „140 Jahre Berliner Konferenz 1884/85 – eine kritische Betrachtung“ möchte an diesen historischen Tag erinnern und die Entwendung von Kulturgütern als eine der nachhaltigen Folgen der Konferenz beleuchten. Wir laden Sie herzlich zur Ausstellung und Podiumsdiskussion ein:
Zeit: Freitag, 15. November 2024, 10.00–16.30 Uhr
Ort: TU Berlin, Architekturgebäude, Straße des 17. Juni 150/152,10623 Berlin, Raum A-F 083
Die Podiumsdiskussion findet in englischer Sprache statt.
Der durch die Konferenz bestärkte Kolonialismus führte zur kulturellen Entfremdung der beherrschten Völker. Europäische Werte, Modelle und Grenzen wurden ohne Rücksicht auf kulturelle Verbindungen zwischen den Gemeinschaften aufgezwungen.
Die Veranstaltung betrachtet am Beispiel des Buches „Der Atlas der Abwesenheit. Das kulturelle Erbe Kameruns in Deutschland (2023)“ die Berliner Konferenz und deren kulturelle Folgen. Der Schwerpunkt soll dabei auf dem massiven, gewaltsamen und erzwungenen Transfer von Kulturgütern von Afrika nach Europa liegen. Inwiefern war dieser stille oder explizite Gedanke des Transfers bereits im Geist der Konferenz verankert?
Programm:
Im Rahmen der Veranstaltung findet eine künstlerische Intervention und Ausstellung von Beya Gille Gacha und Christophe Nanga-Oly statt.
Über die Künstler*innen:
Beya Gille Gacha ist eine autodidaktische Künstlerin, die in Paris und Bafoussam in Kamerun lebt und arbeitet. Sie ist bekannt für ihre anthropomorphen Perlen-Skulpturen, die auf der traditionellen Bamileke-Perlenkunst basieren und in einem zeitgenössischen, persönlichen Stil neu interpretiert werden. Ihr vielseitiges Werk umfasst Installationen, Videos, Malerei und Zeichnung. Mit Licht- und Schattenspielen erzeugt sie eine mystische, poetische Atmosphäre, die von unsagbaren bis hin zu heiligen Themen reicht. Ihre Werke wurden international ausgestellt, darunter in Rom, Paris, Dakar und Yaoundé, und sind Teil bedeutender Sammlungen, darunter die des Smithsonian Museums und der Weltbank.
Christophe Nanga-Oly ist ein französischer Regisseur und Filmemacher, der 2010 an der La Fémis (École Nationale des Métiers de l'Image et du Son) mit Auszeichnung in Regie abschloss. Seitdem hat er eine Vielzahl von fiktionalen und dokumentarischen Arbeiten realisiert, darunter der Kurzfilm Moussa (2009), der auf internationalen Festivals wie der Mostra di Venezia und dem Kustendorf-Festival gezeigt wurde. Weitere Filme von ihm wurden ebenfalls auf renommierten Festivals weltweit aufgeführt, darunter während der Biennale von Venedig und des Filmfestivals in Cannes. 2024 arbeitete er als Regisseur der zweiten Regieeinheit bei dem Dokumentarfilm „Dahomey“ unter der Leitung der Regisseurin Mati Diop. Die Doku wurde 2024 bei der Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet.
Die Ausstellung wird auch nach der Veranstaltung geöffnet sein. Bitte kontaktieren Sie bei Interesse Dr. Richard Tsogang Fossi per E-Mail tsogangfossi@yahoo.fr
14.00–16.30 Uhr
Podiumsdiskussion mit Beiträgen von Marianne Ballé Moudoumbou (UdK Berlin), Champolion Miache Evina (TU Berlin), Maryse Nsangou Njikam (Kulturberaterin, Botschaft von Kamerun in Berlin), Ohiniko Mawussé Toffa (Ethnologisches Museum, SMB), Richard Tsogang Fossi (TU Berlin) und anderen.
Kontakt:
Dr. Richard Tsogang Fossi
TU Berlin
Fachgebiet Kunstgeschichte der Moderne
Tel.: +49 30 314-24307
E-Mail: tsogangfossi@yahoo.fr
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Kulturwissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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