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Wissenschaft
26. September 1997
MHH mit neuem Verfahren gegen drohenden Herzinfarkt
Verengungen der Herzkranzgefaesse koennen zum Tod fuehren. Sie verursachen Brustschmerzen, Durchblutungsstoerungen nicht selten kommt es schliesslich zum Herzinfarkt, wenn die Gefahr nicht rechtzeitig erkannt wird. Beseitigt werden die Engpaesse in den Blutbahnen mittels Ballondilatation, zudem wird bei vielen Patienten zusaetzlich eine Gefaessstuetze aus Edelmetall ein sogenannter Stent eingesetzt. Dennoch verengen sich bei etwa jedem vierten Erkrankten frueher oder spaeter die Herzkranzgefaesse an derselben Stelle wieder; ein neuerlicher Eingriff oder sogar eine Bypass-Operation sind dann unvermeidlich.
Solche mehrfachen Eingriffe sollen in Kuerze der Vergangenheit angehoeren. Unter der Leitung von Professor Dr. Helmut Drexler von der Abteilung Kardiologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wurde jetzt erstmals im norddeutschen Raum ein neuartiger Stent in ein Herzkranzgefaess eingesetzt. Das Besondere: Die Gefaessstuetze sendet mit einer Reichweite von nur wenigen Millimetern eine minimale radioaktive Beta-Strahlung in das umgebende Gewebe aus und soll damit die Wiederverengung der Blutbahn verhindern. "Der Stent ist so konstruiert, dass die Strahlung nach einigen Monaten abgeklungen ist; doch auch nur waehrend dieser Zeit droht eine erneute Verengung", erklaert Professor Drexler. Nach zwei bis drei Tagen kann der Patient die Klinik verlassen. Und: Schaedliche Folgen fuer Mensch oder Umgebung sind nicht zu befuerchten.
Mit diesem Behandlungsverfahren werden seit einem halben Jahr erste Erfahrungen an einigen wenigen Zentren in den USA gemacht, weltweit sind bisher etwa 35 Patienten entsprechend operiert worden. In Deutschland wurde eine derartige Stentimplantation bislang lediglich von der Medizinischen Hochschule Hannover und dem Universitaetsklinikum Heidelberg vorgenommen. "Wir wollen unseren Patienten damit wiederholte Eingriffe oder eine Bypass-Operation ersparen", sagt Professor Drexler.
Weitere Informationen gibt Professor Dr. Helmut Drexler von der Abteilung Kardiologie der MHH unter Telefon (0511) 5 32-38 40 oder -38 41.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
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Deutsch
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