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03.02.2025 12:57

Wie Heimat einen prägenden Teil unserer Verortung in der Welt ausmacht

Marietta Fuhrmann-Koch Kommunikation und Marketing
Universität Heidelberg

    Ein ebenso gesellschaftlich wie politisch kontrovers diskutiertes Thema ist Gegenstand aktueller geistes- und sozialwissenschaftlicher Forschung an der Universität Heidelberg: Im Sonderforschungsbereich „Heimat(en): Phänomene, Praktiken, Darstellungen“ gehen mehr als 60 Forscherinnen und Forscher der Frage nach, warum und wie Heimat – und damit verbunden auch nahestehende Themenfelder wie Zuhause, Gemeinschaft, Vaterland oder Nation – einen prägenden Teil unserer sozialen, territorialen und individuellen Bindungen und die Verortung in der Welt ausmacht.

    Pressemitteilung
    Heidelberg, 3. Februar 2025

    Wie Heimat einen prägenden Teil unserer Verortung in der Welt ausmacht
    Sonderforschungsbereich „Heimat(en): Phänomene, Praktiken, Darstellungen“ hat Arbeit aufgenommen

    Ein ebenso gesellschaftlich wie politisch kontrovers diskutiertes Thema ist Gegenstand aktueller geistes- und sozialwissenschaftlicher Forschung an der Universität Heidelberg: Im Sonderforschungsbereich „Heimat(en): Phänomene, Praktiken, Darstellungen“ gehen mehr als 60 Forscherinnen und Forscher der Frage nach, warum und wie Heimat – und damit verbunden auch nahestehende Themenfelder wie Zuhause, Gemeinschaft, Vaterland oder Nation – einen prägenden Teil unserer sozialen, territorialen und individuellen Bindungen und die Verortung in der Welt ausmacht. Der Verbund unter der Leitung der Musikwissenschaftlerin Prof. Dr. Christiane Wiesenfeldt wurde im vergangenen Jahr von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bewilligt und hat inzwischen in 24 Teilprojekten seine Arbeit aufgenommen. Ziel des SFB 1671 ist es, die Vielfalt und Dimensionen von Heimat und die Diskurse von Zugehörigkeit und Fremdheit sowohl in ihrer historischen Tiefe als auch in ihrer globalen Breite interdisziplinär auszuloten.

    „Das von uns verwendete deutsche Wort Heimat weist eine komplexe Semantik auf, die sich seit der Frühen Neuzeit vielfach verändert hat und keineswegs eindeutig ist, zumal Heimat von semantisch nahestehenden Begriffen sowie seinen Verwandten in anderen Sprachen und Kulturen flankiert und durchdrungen wird“, erläutert SFB-Sprecherin Christiane Wiesenfeldt. Um das Phänomen Heimat in seiner historischen und globalen Relevanz zu ergründen, geht die Arbeit im Heidelberger Sonderforschungsbereich von einem modelltheoretischen Ansatz aus: „Wir verstehen Heimat als transkulturelles, dynamisches Modell, das von der Antike bis in die Gegenwart präsent ist und aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven beobachtet und analysiert werden kann. Anhand vielfältiger Modellobjekte fragen wir nach gemeinsamen Bezugspunkten in unterschiedlichen gesellschaftlichen, medialen und kulturellen Kontexten, um so die verschiedenen historischen und globalen Vorstellungen von Heimat in ein Verhältnis zueinander zu setzen“, so Prof. Wiesenfeldt.

    Für diesen modelltheoretischen Ansatz verbindet der SFB 1671 eine Vielzahl von Disziplinen an der Universität Heidelberg: Die Geschichts-, Musik- und Kunstwissenschaften, die Theologie sowie die Alt- und Neuphilologien erforschen die vielfältigen Ausprägungen sozialer, territorialer und individueller Bindungen bis weit zurück in die Antike. Aus regionalwissenschaftlichen Perspektiven widmen sich die Area Studies transkulturellen Dimensionen und untersuchen spezifische Heimat-Konstruktionen insbesondere in Ost- und Südostasien, in Nord- und Iberoamerika sowie in Europa. In diskursanalytischem und empirischem Zugriff modellieren Politikwissenschaft, Ethnologie, Geographie und Rechtswissenschaft aktuelle Konzepte von Heimat. Drei der 21 wissenschaftlichen Teilprojekte sind extern an der Freien Universität Berlin, der Universität Düsseldorf und der Universität Marburg angesiedelt; ein weiteres Teilprojekt wird übergreifend mit der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) in Heidelberg durchgeführt.

    Der SFB 1671 umfasst zudem drei Serviceprojekte, so unter anderem zur Forschungsdateninfrastruktur und einer multilingualen Modellierung sowie zu „Heimat(en) im öffentlichen Raum“. „Über vielfältige Veranstaltungsformate, die Webpräsenz und die Sozialen Medien suchen wir gezielt den Austausch mit der Öffentlichkeit. Dabei wird auch Musik eine zentrale Rolle spielen“, erläutert Prof. Wiesenfeldt. Die offizielle Eröffnungsveranstaltung findet im Sommersemester 2025 statt. Für die erste Förderperiode des Sonderforschungsbereichs „Heimat(en): Phänomene, Praktiken, Darstellungen“ stellt die Deutsche Forschungsgemeinschaft bis Ende Juni 2028 Mittel in Höhe von rund 12,9 Millionen Euro zur Verfügung.

    Kontakt:
    Universität Heidelberg
    Kommunikation und Marketing
    Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311


    Weitere Informationen:

    http://www.sfb1671.uni-heidelberg.de – SFB 1671


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Musik / Theater, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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