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Eine klinische Studie über Erfahrungen mit der cervikalen Bandscheibenprothese haben nun Magdeburger Neurochirurgen vorgelegt. Seit einigen Jahren wird bei Verschleiß der Bandscheiben untersucht, ob eingesetzte künstliche Bandscheiben zu besseren klinischen Ergebnissen führen als die allgemein bisher angewandte alleinige Entfernung von erkranktem Bandscheibengewebe und die Versteifung der betroffenen Bewegungssegmente.
Die Arbeitsgruppe von Dr. Boris Jöllenbeck und Professor Raimund Firsching aus der Klinik für Neurochirurgie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat im "Zentralblatt für Neurochirurgie" (Ausgabe 2004; 65: 123 - 127) eine aktuelle Studie über erste klinische Erfahrungen mit der cervikalen Bandscheibenprothese vorgelegt.
Außer einer Multicenterstudie, zu der mehrere Kliniken zum Teil mit sehr kleinen Fallzahlen beigetragen haben, gibt es bisher keine einzige klinische Studie weltweit über erste Langzeitergebnisse. Die Magdeburger Ärzte berichten über 50 Patienten, die über einen Zeitraum zwischen ein und vierzehn Monaten nach dem Einsatz einer künstlichen Bandscheibe für die Halswirbelsäule nachuntersucht werden konnten. An der Klinik für Neurochirurgie der Universität Magdeburg werden seit drei Jahren mit Erfolg Bandscheibenprothesen implantiert.
Die Studie bestätigt beachtliche Ergebnisse. So konnten 80 Prozent der Patienten innerhalb von drei Monaten wieder in den Arbeitsprozess eingegliedert werden. Klinikdirektor Professor Firsching: "Bleibende Komplikationen wurden nicht beobachtet, Infektionen ebenfalls nicht. Die Operationstechnik hat kein höheres Risiko als die bisher übliche Versteifung der Bewegungssegmente." In einer Selbsteinschätzungsskala scheinen die Patienten sogar besonders schnell beschwerdefrei nach der Operation zu werden, da die Beweglichkeit der Halswirbelsäule erhalten bleibt. Die Methode erscheint besonders sinnvoll in der jüngeren Altersgruppe der unter 60-jährigen mit Bandscheibenvorfällen der Halswirbelsäule. Die Methode eignet sich nicht bei abnormer Beweglichkeit der betroffenen Bewegungssegmente und Osteoporose, Knochenschwund. Eine Gefährdung gegenüber der herkömmlichen Methode der Wirbelversteifung ist aus den bisherigen Langzeitbeobachtungen nicht erkennbar.
Weitere Auskünfte erteilt gern:
Prof. Dr. med. Raimund Firsching,
Direktor der Klinik für Neurochirurgie,
Tel. 0391/ 67 15534,
e-mail: raimund.firsching@medizin.uni-magdeburg.de
http://www.med.uni-magdeburg.de/fme/zchi/knch/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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