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21.02.2025 12:00

Uni wirkt: Modellprojekt stärkt Demokratiebildung an Schulen

Anne Reichel Stabsstelle Hochschulkommunikation
Philipps-Universität Marburg

    Positives Fazit nach drei Jahren Wissenschaftstransfer an beruflichen Schulen

    Drei Jahre lang haben Forschende der Philipps-Universität Marburg berufliche Schulen im Modellprojekt „Starke Lehrer – starke Schüler“ bei der Stärkung von Demokratiebildung und Extremismusprävention begleitet. Ziel war es, Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften Sicherheit im Umgang mit demokratiefeindlichen Einstellungen und Verhaltensweisen zu vermitteln und die Entwicklung einer demokratischen Schulkultur zu fördern. Mit einer Fach- und Abschlusstagung an der Universität Marburg endete jetzt die Modellphase. Mehr als 120 Teilnehmende aus Schulpraxis, Bildungsadministration, Politik und Wissenschaft zogen Bilanz. „Die gezielte Unterstützung von Lehrkräften ist besonders wichtig, um den Herausforderungen der Gegenwart zu begegnen und durch die Vermittlung von Werten eine starke, demokratische Gesellschaft von morgen für ein friedliches Miteinander zu fördern“, betont Christopher Textor, Abteilungsleiter im Hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen.
    Was bleibt von dem Vorhaben der Philipps-Universität, das die Robert-Bosch-Stiftung, das Hessische Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen sowie die Bundeszentrale für politische Bildung gefördert haben? „Wir konnten mit diesem Projekt die Schulen, Lehrkräfte und pädagogischen Fachkräfte bei der Förderung von Demokratiebildung und der Entwicklung einer demokratischer Schulkultur unterstützen“, sagt Projektleiterin Prof. Dr. Susann Gessner, die zur Didaktik der politischen Bildung an der Uni Marburg forscht. „Das Projekt wurde von den Schulen und Lehrkräften sehr positiv beurteilt. Dies zeigen die Rückmeldungen der Teilnehmenden und unsere wissenschaftlichen Begleitstudien. Wir sind überzeugt, dass die erworbenen Kompetenzen langfristig zur Stärkung der demokratischen Kultur in den Schulen und der Demokratiebildung als schulische und unterrichtliche Querschnittsaufgabe beitragen werden.“
    Die Philipps-Universität Marburg und das Beratungsnetzwerk Hessen – gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus – begleiteten sechs berufliche Schulen drei Jahre lang mit einem umfassenden Fortbildungs- und Beratungsprogramm zu Themen wie Rechtsextremismus, Antisemitismus, Rassismus und Verschwörungstheorien. Jeweils eine Beraterin oder ein Berater mit Erfahrung in der mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus und in demokratischer Schulentwicklung unterstützte die Schulleitungen, pädagogischen Fachkräfte und Lehrkräfte bei der Implementation von nachhaltigen Strukturen.
    Alle beteiligten Schulen etablierten im Verlauf des Modellprojekts Demokratie-Teams. Die multiprofessionellen Teams aus Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften beraten Schülerinnen und Schüler wie Kolleginnen und Kollegen im Umgang mit herausfordernden Situationen und Vorfällen. Außerdem unterstützten sie das Kollegium durch gezielte Fortbildungsangebote oder Workshops.
    Hessen war nach Sachsen, Niedersachsen und Brandenburg der vierte Standort, der von der Robert-Bosch-Stiftung und der Bundeszentrale für politische Bildung ausgewählt und gefördert wurde. Die Konzeption, Durchführung und wissenschaftliche Begleitung erfolgte durch den Arbeitsbereich Didaktik der politischen Bildung der Philipps-Universität Marburg, Prof. Dr. Susann Gessner, Philipp Klingler und Maria Schneider.
    „Die Lehrkräftebildung hat an unserer Universität einen hohen Stellenwert, im Studium aber auch in der Fort- und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern. So trägt die Universität erheblich zum Wissenschafts-Praxis-Transfer bei und bringt aktuelle Forschungsergebnisse in die Schulen. Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Herausforderungen bedeutet das für beide Seiten einen Mehrwert.“, ergänzt Prof. Dr. Kati Hannken-Illjes, Vizepräsidentin für Bildung der Philipps-Universität Marburg.
    Die aufgebauten Strukturen in den Modellschulen bestehen auch nach Projektende fort. Außerdem sollen die Erfahrungen der Modellphase in die weitere Entwicklung der Fort- und Weiterbildungsangebote für Lehrkräfte des Landes Hessen einfließen. Dazu wird die Philipps-Universität im kommenden halben Jahr die wissenschaftlichen Begleitstudien weiter auswerten und die Erkenntnisse im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Kultus, Bildung und Chancen aufbereiten.
    Weitere Informationen zum Projekt und den Ergebnissen:
    www.starkelehrer-starkeschueler.de.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Susann Gessner
    Institut für Politikwissenschaft
    Philipps-Universität Marburg
    Tel.: 06421 28-24407
    E-Mail: susann.gessner@uni-marburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik
    regional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Schule und Wissenschaft
    Deutsch


     

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