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Wissenschaft
Uran ist das schwerste natürlich vorkommende chemische Element und als radioaktiver Alpha-Strahler und toxisches Schwermetall eine Gefahr für Gesundheit und Umwelt. Gerade dieses doppelte Gefährdungspotential wird bislang noch oft verkannt. Als natürliches Element kommt Uran in allen Lebensbereichen und in sehr unterschiedlichen Konzentrationen vor und stellt damit eine der Grundbelastungen des Lebens dar. Uran reichert sich bevorzugt in Knochen an und kann verschiedenste Krankheiten, angefangen von Funktionsstörungen der Nieren, der Lunge und der Leber bis hin zu Krebs und Erbgutveränderungen auslösen. Die Wahrscheinlichkeit solcher fatalen Wirkungen auf die Gesundheit ist dabei eine Funktion der vom Organismus aufgenommenen Menge an Uran, d.h. das Risiko verringert sich mit abnehmender Uran-Aufnahme. In den letzten 50 Jahren haben die Mengen an Uran, die durch menschliche Aktivitäten in die Umwelt gelangen, zugenommen und damit auch die Gefahr erhöhter Belastungen der Nahrungskette. Verantwortlich dafür sind der Uran-Bergbau, die Verarbeitung von Uran als Nuklearbrennstoff, die Düngung mit Phosphaten und der zunehmende Konsum von Mineralwässern. In militärischen Krisengebieten ist es zudem der zunehmende Einsatz sogenannter DU-Munition. DU ("depleted uranium") ist Uran, in dem das spaltbare Isotop 235U abgereichert ist; das verbleibende 238U ist aber ebenfalls radioaktiv und toxisch.
Zur Information der am Problem "Uran in der Umwelt" (Physikochemie, Quellen, Eintritt in die Nahrungskette, Toxikologie) interessierten Öffentlichkeit veranstaltet das Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) gemeinsam mit dem "World Depleted Uranium Center" (WODUC) am 14. Oktober 2004 in der FAL in Braunschweig das 1. Statusseminar zum Thema Uran. Die Veranstaltung beginnt um 10:15 Uhr im FORUM der FAL, beinhaltet neun Fachvorträge (siehe Programm unten) und schließt mit einer Podiumsdiskussion, zu der Vertreter aus Wissenschaft, Ministerien, Industrie und Presse eingeladen sind.
Kontakt:
Prof. Dr. Dr. Ewald Schnug
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL)
Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde
Bundesallee 50, 38116 Braunschweig
E-Mail: pb@fal.de
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PROGRAMM
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1. Statusseminar zum Thema Uran
Uran - Umwelt - Unbehagen
Ort: FORUM der FAL
Datum: 14. Oktober 2004
Zeit: 10:15 bis ca. 17:00 Uhr
Teilnahmegebühr: keine
(begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich!)
Bitte melden Sie sich spätestens bis zum 30. September 2004 verbindlich an, schriftlich, per Fax oder E-mail:
Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) Bundesallee 50, D-38116 Braunschweig
Fax: 0531-5962199; E-mail: pb@fal.de
10:15 - 10:20 Begrüßung - K. Vorlop (FAL)
10:20 - 10:35 Einführung in die Problematik - E. Schnug (FAL)
10:35 - 11:00 Physikochemie von Uran - J. Fleckenstein (FAL)
11:00 - 11:25 Natürliche Hintergrundwerte von Uran - G. Bernhard (FZ Rossendorf)
11:25 - 11:50 Uran aus Bergbauaktivitäten - E. Kothe (Uni Jena)
11:50 - 12:15 Uran in Düngemitteln - S. Kratz (FAL)
12:15 - 13:30 Mittagspause
13:30 - 13:55 Uran in Lebensmitteln und Wässern - E. Schnug (FAL)
13:55 - 14:20 Anwendungen von abgereichertem Uran - P. Bodes (Oberbootsmann a.D.)
14:20 - 14:45 Uran-TransferBoden/Pflanze - S. Schroetter (FAL)
14:45 - 15:10 Toxikologie von Uran - A. Schott (WODUC)
15:10 - 17:00 Diskussion von Podium & Publikum zum Thema: Uran - Umwelt - Unbehagen
C. Bannick (UBA), A. Claussen (IPPNW),
S. Dopychai (VDM), G. Flachowsky (FAL), J. Heimbrecht (Journalist), C. Hubrich (BMVEL), N.N. (BMVG), B. Merkel (TU Freiberg), D. Pradt (IVA), N.N. (BfR), A. Schott (WODUC), N.N. (UNEP), N.N. (Rheinmetall)
(kursiv: angefragt)
Moderation: J. Heimbrecht (Journalist)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch
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