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24.09.2025 14:44

Evolutionäre Anthropologie: Gemeinsame Berufungen beschlossen, neuer Studiengang geplant

Dipl.-Journ. Carsten Heckmann Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Die Universität Leipzig, die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft und das in Leipzig ansässige Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie intensivieren ihre Zusammenarbeit in Forschung und Lehre. Die Institutionen haben heute (24. September 2025) im Beisein von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer die kürzlich erfolgte Unterzeichnung einer Vereinbarung über gemeinsam durchzuführende Berufungsverfahren für fünf Professuren gefeiert. Sie haben zudem vor, einen Master-Studiengang für evolutionäre Anthropologie an der Fakultät für Lebenswissenschaften der Universität einzurichten.

    In der Vereinbarung geht es um kooperativ geführte Berufungsverfahren für Professuren in folgenden Bereichen: Bioinformatik, Paläogenetik, Virtuelle Paläoanthropologie, Paläoanthropologie und Populationsgenetik im Bereich der evolutionären Anthropologie und Medizin. Entstehen sollen zudem zwei Forschungsgruppen, in denen auch Wissenschaftler:innen in frühen Karrierephasen weiter ausgebildet und gefördert werden.

    Um das Potential des Themenbereichs sowie der Kooperation voll auszuschöpfen und zukünftig weiterzuentwickeln, wollen die Institutionen den gemeinsamen, englischsprachigen Master-Studiengang etablieren. Er könnte im Wintersemester 2026/27 starten. In der Universität wird er noch in diesem Jahr auf den nötigen Gremienweg gebracht. Pro Jahr sollen rund 20 Studierende aufgenommen werden.

    Der Schwerpunkt des Studienprogramms liegt auf der Vermittlung der theoretischen und praktischen Fähigkeiten, die für interdisziplinäre Forschung auf hohem internationalem Niveau erforderlich sind. Das Programm bietet drei Spezialisierungsrichtungen: Ursprünge des Menschen, Evolutions- und Archäogenetik sowie Verhalten, Ökologie und Evolution von Menschen und Primaten. In Deutschland gibt es derzeit keinen Masterstudiengang „Evolutionary Anthropology“, der vergleichbare Lehrinhalte anbietet.

    Der Freistaat Sachsen wird Mittel für das erforderliche Lehrpersonal und zur Weiterentwicklung des Themas in der Forschung bereitstellen. Der Ministerpräsident unterstrich durch seine Teilnahme an der Feierstunde, wie wichtig dem Freistaat die intensivierte Kooperation der Vertragspartner ist.

    Statements zur Kooperation

    Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, Rektorin der Universität Leipzig

    „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir die sehr gute Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft und dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie mit einem Fokus auf unsere Exzellenzentwicklung intensivieren können. Die neuen Professuren und die Ausbildung der Studierenden werden zur Stärkung von Profilbereichen unserer Universität beitragen, insbesondere in den strategischen Forschungsfeldern ‚Nachhaltige Grundlagen für Leben und Gesundheit‘ sowie ‚Veränderte Ordnungen in einer globalisierten Welt‘. Zudem werden wir damit weiter an internationaler Sichtbarkeit gewinnen.“

    Prof. Dr. Christian F. Doeller, Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft

    „Mit der Kooperationsvereinbarung zwischen dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie und der Universität Leipzig vertieft die Max-Planck-Gesellschaft die bereits bestehende erfolgreiche Zusammenarbeit und schlägt dabei eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und universitärer Lehre. Diese einzigartige Kooperation stärkt die Innovationskraft des Standorts Leipzig und sichert durch den Aufbau des gemeinsamen Studiengangs die gezielte Nachwuchsförderung langfristig. Wir danken dem Freistaat Sachsen, insbesondere dem Ministerpräsidenten Michael Kretschmer und dem Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow für das große Engagement beim weiteren Ausbau dieses einmaligen Wissenschaftsstandorts.“

    Prof. Dr. Svante Pääbo, Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie

    „Ich freue mich sehr, dass die Universität Leipzig und unser Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie dieses Konzept entwickelt haben. Es sieht gemeinsame Berufungen von Professorinnen und Professoren, die Gründung von zwei neuen Forschungsgruppen sowie die Einrichtung eines neuen Studiengangs vor. Ich bin auch sehr dankbar, dass der Freistaat die erforderlichen Mittel aufgebracht hat, um uns bei diesem Vorhaben zu unterstützen. Nun hoffe ich, dass wir damit Studierende aus der ganzen Welt nach Leipzig locken können, denn was wir anbieten werden, ist einzigartig!“

    Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen

    „Sachsen ist ein exzellenter Forschungs- und Wissenschaftsstandort. Mit dem neuen Studiengang ‚Evolutionäre Anthropologie‘ entsteht ein in Deutschland einzigartiges Angebot. Mein Dank gilt der Universität Leipzig, der Max-Planck-Gesellschaft und dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie für die enge Zusammenarbeit, die wir als Freistaat gern unterstützen. Durch die international herausragende Forschung von Nobelpreisträger Professor Svante Pääbo gewinnt der Studiengang eine besondere Strahlkraft. Bereits zum Wintersemester 2026/27 können die ersten Studierenden in Leipzig starten und sich auf hervorragende Studienbedingungen freuen.“

    Zusatzinformation

    Die Universität Leipzig pflegt seit langem eine gute Zusammenarbeit mit allen in Leipzig ansässigen Max-Planck-Instituten. Vertraglich geregelt sind unter anderem bereits die Bestellung von Honorarprofessor:innen, die gemeinsame Berufung von W3- und W2- sowie Tenure-Track-Professor:innen, die Einrichtung von Juniorprofessuren sowie die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Zudem können Hochschullehrer:innen der Universität zum auswärtigen wissenschaftlichen Mitglied oder zum „Max Planck Fellow“ eines der Max-Planck-Institute berufen werden.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Carsten Heckmann
    Pressesprecher der Universität Leipzig
    Telefon: +49 341 97-35025
    presse@uni-leipzig.de
    https://www.uni-leipzig.de/universitaet/service/medien-und-kommunikation


    Bilder

    Große Freude über die Kooperation: Rektorin Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, Ministerpräsident Michael Kretschmer, Nobelpreisträger Prof. Dr. Svante Pääbo und Prof. Dr. Christian F. Doeller, Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft.
    Große Freude über die Kooperation: Rektorin Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, Ministerpräsident Michael ...
    Quelle: Christian Hüller
    Copyright: Universität Leipzig


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Geschichte / Archäologie
    überregional
    Kooperationen, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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