idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.10.2025 10:00

Umnutzung militärischer Flächen: Expertenrunde diskutiert Erfahrungen aus über 30 Jahren Konversion in Brandenburg

Dr. Felix Müller Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS)

    Zur Wendezeit war Brandenburg das am stärksten militarisierte Gebiet Europas. Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen begann ein tiefgreifender Wandel: Riesige Militärflächen wurden in zivile Nutzung überführt – oft mit erheblichen Hindernissen, etwa durch Altlasten. Am 15. Oktober diskutieren Fachleute aus Planung, Naturschutz, Denkmalpflege und Geschichtswissenschaft beim 59. Brandenburger Regionalgespräch des Leibniz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) in Potsdam ihre Erfahrungen und Erkenntnisse aus über 30 Jahren Flächenkonversion.

    Unter dem Titel „Neues Land ohne Krieg“ fragt die Diskussionsrunde, wo Brandenburg heute steht, welche Herausforderungen bleiben und was andere Regionen aus den Erfahrungen des Landes lernen können. Im Rahmen der Veranstaltung wird außerdem eine Online-Ausstellung eröffnet. Sie zeigt, wie Menschen in Brandenburg die Umwandlung der Militärflächen erlebt und mitgestaltet haben.

    Die Historikerin Dr. Małgorzata Popiołek-Roßkamp vom IRS hat die Geschichte des Truppenabzugs und der Konversion in Brandenburg erforscht. Für sie findet dieser Teil der jüngsten Brandenburger Geschichte noch zu wenig Beachtung: „Auf die eine oder andere Weise hat die Konversion alle Menschen in Brandenburg berührt. Und doch reden wir kaum darüber. Wir wollen diesem vergessenen Teil der Transformationsgeschichte Raum geben“, sagt Popiołek-Roßkamp.

    Zugleich verweist sie auf den größeren Zusammenhang. Die friedliche Revolution von 1989 habe eine jahrzehntelange Phase der Anspannung und Angst vor militärischer Austragung des Kalten Krieges beendet. In der Konversionspolitik nach 1990 spiegele sich daher auch das Wirken der Friedensbewegung wider. Konversionsflächen sollten nach offiziellen Brandenburger „Leitlinien für Konversion“ nie wieder militärisch genutzt werden.

    Auf der Veranstaltung diskutieren:
    • Markus Hennen (Büro für Konversion und Stadtentwicklung)
    • Andreas Isenberg (Landkreis Teltow-Fläming)
    • Arne Krohn (Baudezernent a.D. der Fontanestadt Neuruppin)
    • Dr. Hannes Petrischak (Heinz Sielmann Stiftung)
    • Dr. Małgorzata Popiołek-Roßkamp (IRS)
    • Dr. Viviane Taubert (Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum)

    Zeit: Mittwoch, 15. Oktober 2025, 14.00 bis 17.00 Uhr
    Ort: Brandenburg Museum für Zukunft, Gegenwart und Geschichte, Am Neuen Markt 9, 14467 Potsdam

    Journalist*innen sind herzlich willkommen. Um eine Anmeldung an kommunikation@leibniz-irs.de wird gebeten.

    Über das IRS

    Das Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung in Erkner untersucht die Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen Veränderungen und der Transformation von Räumen. Es berät Akteure aus Politik und Zivilgesellschaft, um die zukunftsfähige Entwicklung von Dörfern, Städten und Regionen zu fördern und sozialräumliche Ungleichheit zu lindern. Dafür arbeiten über 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Wirtschafts- und Sozialgeographie, Politikwissenschaft, Soziologie, Planungswissenschaft, Geschichtswissenschaft sowie der Kunst- und Architekturgeschichte als interdisziplinäres Team zusammen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Małgorzata Popiołek-Roßkamp
    03362 793-154
    malgorzata.popiolek@leibniz-irs.de


    Weitere Informationen:

    https://leibniz-irs.de/veranstaltungen/2025/neues-land-ohne-krieg-chancen-und-pr...


    Bilder

    Verfallenes Klinikgebäude in Beelitz-Heilstätten.
    Verfallenes Klinikgebäude in Beelitz-Heilstätten.
    Quelle: Bberry 1910, Wikimedia Commons
    Copyright: Bberry 1910


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Bauwesen / Architektur, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Umwelt / Ökologie
    regional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Pressetermine
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).