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upm-Pressemitteilung der Universitaet Muenster 304/97 - 14. August 1997
Frueherkennung von Lungenkrebs bei starken Rauchern Deutsche Krebshilfe foerdert Modellprojekt an der Universitaet Muenster
Von allen boesartigen Tumorerkrankungen fordert der Lungenkrebs die meisten Todesopfer. Jahr fuer Jahr sterben allein in Deutschland rund 36.000 Menschen an den Folgen dieser Erkrankung. Viele von ihnen haetten ueberleben oder geheilt werden koennen, waere ihr Tumorleiden zu einem frueheren Zeitpunkt erkannt worden. Am Universitaetsklinikum Muenster laeuft in diesen Tagen ein Modellprojekt zur Frueherkennung von Lungenkrebs an, das von der Deutschen Krebshilfe fuer zwei Jahre mit insgesamt 180.000 Mark unterstuetzt wird.
Bei einer solchen Vorsorgeuntersuchung im Institut fuer Klinische Radiologie der Westfaelischen Wilhelms-Universitaet handelt es sich um eine Niedrigdosis-Computertomographie (CT), das heisst um Roentgenschichtaufnahmen, der Lunge, bei denen die Strahlenbelastung gegenueber sonstigen CT-Aufnahmen deutlich reduziert ist. Dass die seit vielen Jahren in der radiologischen Diagnostik einer Vielzahl von Erkrankungen bewaehrte Computertomographie naemlich bislang noch nicht zur Frueherkennung von Lungenkrebs genutzt worden ist, ist gerade auf die relativ hohe Strahlenbelastung zurueckzufuehren. Sie ist beim CT 30- bis 100 mal so hoch wie bei der normalen Thorax- Aufnahme, das heisst bei der klassischen Roentgenaufnahme des Brustraums. Eine einfache Thorax-Aufnahme allein reicht allerdings zur Frueherkennung kleinster Lungentumoren nicht aus.
Die muensterschen Wissenschaftler haben nun spezielle technische Vorkehrungen getroffen, die es erlauben, ein CT der Lunge mit deutlich weniger Roentgenstrahlen anzufertigen. Nach Angaben von Dr. Stefan Diederich, Leiter des muensterschen Modellprojektes, ist die Strahlenbelastung bei einer solchen Niedrigdosis-Computertomographie um ein Zehnfaches reduziert. Dennoch sei die Bildqualitaet so gut, dass bei genauem Betrachten der einzelnen sechs Millimeter duennen Schichten bereits winzige verdaechtige Veraenderungen im Bereich der Lunge auffallen, die mit der einfachen Thorax-Aufnahme nicht erkannt wuerden.
Bewusst richtet sich das Projekt in Muenster vorerst an eine besondere Risikogruppe, naemlich die der starken Raucherinnen und Raucher. Nach Definition des Projektleiters handelt es sich dabei um Personen, die mindestens 20 sogenannte "Packungs- Jahre" aufweisen koennen. Dies kann bedeuten, dass der jeweilige Raucher beispielsweise ueber 20 Jahre lang im Schnitt taeglich eine Schachtel Zigaretten konsumiert hat, oder ueber zehn Jahre taeglich zwei Schachteln oder ueber fuenf Jahre vier oder wie auch immer die 20 Packungsjahre nun zusammenkommen.
Ziel der muensterschen Radiologen und der Deutschen Krebshilfe ist es, die Niedrigdosis-Computertomographie in einer breitangelegten Untersuchung dahingehend zu ueberpruefen, ob sie als Reihenuntersuchung zur Frueherkennung von Lungenkrebs Sinn macht. Da es keinerlei Symptome gibt, die auf Fruehstadien von Lungentumoren hinweisen, wird diese gefaehrliche Krebserkrankung naemlich bislang meistens erst dann erkannt, wenn sie bereits weit fortgeschritten ist und sich Metastasen in anderen Organen gebildet haben. Mit der Niedrigdosis- Computertomographie koennen die Radiologen jeden ueber fuenf Millimeter grossen Knoten nachweisen, womit die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung ungleich besser werden. Diederich:" Wenn der Tumor kleiner als drei Zentimeter ist und noch keine Absiedlungen erfolgt sind, haben die Patienten bei der Entfernung dieses Tumors eine Chance von bis zu 90 Prozent."
Raucherinnen und Raucher im Raum Muenster, die dieses kostenlose Angebot des Universitaetsklinikums nutzen moechten, sollten ueber die Leitstelle innen des Zentralklinikums, Telefon 0251/83 47340, einen Termin im Institut fuer Klinische Radiologie ausmachen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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