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18.11.2025 11:32

Mit KI-Tools in die Zukunft der Hochschullehre

Julia Rinner Corporate Communications Center
Technische Universität München

    KI-gestützte Lehrformate halten zunehmend Einzug in Vorlesungen und Übungen. Beim Besuch des Bayerischen Wissenschaftsministers Markus Blume an der Technischen Universität München (TUM) am Montag standen verschiedene an bayerischen Hochschulen entwickelte Tools im Fokus. Zudem wurden erste Ergebnisse des Forschungsprojekts „AIffectiveness in Education“ vorgestellt. Am Beispiel der an der TUM entwickelten Software OneTutor wird darin untersucht, ob die Systeme den Lernerfolg messbar verbessern.

    Das Ziel von OneTutor ist es, Studierende während der Vorlesung bei Fragen zu unterstützen und individuell abgestimmte Quizzes zur Wiederholung des Stoffs zu bieten. Die Idee dazu stammt aus einem Studierendenpraktikum. Anschließend forschte und testete Alexander Pretschner, Professor für Software & Systems Engineering an der TUM, gemeinsam mit vier Studierenden weiter – bis das Team im Mai dieses Jahres ein eigenes Unternehmen gründete. Inzwischen hat der KI-Tutor über 21.000 aktive Nutzerinnen und Nutzer und wird an 30 Hochschulen in Deutschland und Österreich in über 620 Vorlesungen eingesetzt.

    Anlässlich seines Besuchs sagte Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume: „Bei innovativer Lehre ist KI nicht ‚Nice-to-have‘, sondern ‚Must-Do‘. KI wird nie mehr verschwinden. Im Gegenteil, sie wird sich explosionsartig entwickeln. Unsere Hochschulen sind der perfekte Ort, um Neues auszuprobieren und gleichzeitig zu evaluieren. Wir müssen KI so einsetzen, dass wir unsere menschlichen Begabungen noch besser entfalten können. Auch für Lehr- und Lernformate gilt: Die größte Gefahr bei KI ist, nicht dabei zu sein. Von AltaVista über Google zu ChatGPT – entscheidend war und ist, dass wir Technologien als Unterstützungssysteme einsetzen und aktiv Leitplanken setzen. Dazu gehört auch, dass wir die Prüfungskultur anpassen. Mit der Novelle unseres Bayerische Hochschulinnovationsgesetzes werden wir sicherstellen: Ein generelles Verbot von Künstlicher Intelligenz in Prüfungsordnungen macht keinen Sinn.“

    Alexander Pretschner sagte: „KI hat das Potential, Lehren und Lernen durch ständige Rückkopplungen zwischen Dozenten, Studierenden und den neuen Werkzeugen individuell und personalisiert zu gestalten. Wir müssen jetzt verstehen, welche Faktoren zu einem messbar besseren Lernerfolg führen – denn wenn KI-Werkzeuge das Denken externalisieren, ist gerade im Studium niemandem geholfen. Erste Erfahrungen mit dem OneTutor stimmen uns sehr zuversichtlich!“

    Begleitforschung: Wirksamkeit und Lernerfolg im Blick

    Um die Wirkung von KI-Tools wie OneTutor auf den Lernerfolg besser zu analysieren und zu verstehen, läuft parallel das dreijährige Begleitforschungsprojekt „AIffectiveness in Education“ unter Federführung des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation (bidt) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Neben der TUM sind weitere Innovationspartner aus Bayern beteiligt. Ziel ist es zu untersuchen, welche Potenziale, aber auch Weiterentwicklungsbedarfe mit der Integration von KI-Tutoren in der Hochschullehre verbunden sind. Am Beispiel von OneTutor werden Erkenntnisse zum Einsatz und zur Effektivität von KI-Tutoren in der Hochschullehre gewonnen. Dabei stehen besonders die Auswirkungen auf den wahrgenommenen Lernerfolg von Studierenden im Fokus und welche Faktoren diesen Lernerfolg mittels OneTutor beeinflussen.

    Weitere KI-gestützte Lehrangebote an der TUM

    Neben OneTutor gibt es weitere Projekte an der TUM, die sich mit Digitalisierung in der Lehre auseinandersetzen. So entwickelte Prof. Stephan Krusche, Professor für Software Engineering, die Lernplattform Artemis, über die Studierende Übungsaufgaben sowie direktes, aufgabenspezifisches Feedback erhalten. Ergänzt wird Artemis durch den Chatbot Iris, der als „exzellenter Tutor“ agiert: Statt Lösungen vorzugeben, arbeitet Iris mit subtilen Hinweisen und Gegenfragen und fördert so das eigenständige Problemlösen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Alexander Pretschner
    Technische Universität München
    Professur für Software und Systems Engineering
    alexander.pretschner@tum.de
    www.tum.de


    Weitere Informationen:

    https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/mit-ki-to...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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