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18.11.2025 17:07

Goethe-Universität, Jesuitenorden und Bistum Limburg unterzeichnen Letter of Intent zur Zusammenarbeit

Dr. Dirk Frank Public Relations und Kommunikation
Goethe-Universität Frankfurt am Main

    Der Jesuitenorden als Träger der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen (PTH), das Bistum Limburg und die Goethe-Universität Frankfurt wollen künftig enger zusammenarbeiten. Ein sogenannter Letter of Intent ist frisch unterzeichnet und beschreibt das Ziel, die Kooperation zwischen Universität und Hochschule zu vertiefen, die Lehr- und Forschungsangebote gemeinsam zu stärken. Das Studienfach Katholische Theologie und der Standort Sankt Georgen sollen so zukunftssicher gemacht werden.

    Frankfurt. Die Absichtserklärung zielt auf eine hochschulübergreifende Kooperation zwischen dem Fachbereich Katholische Theologie der Universität und der PTH Sankt Georgen in Form eines hochschulübergreifenden Fachbereichs, wie es gemäß dem Hessischen Hochschulgesetz möglich ist. Studierende sollen an beiden Einrichtungen immatrikuliert werden; die Lehrenden beider Einrichtungen stehen ihnen zur Verfügung. Gemeinsame Forschungsvorhaben werden ebenfalls intensiviert. Ein Kooperationsrat soll Grundsatzfragen des hochschulübergreifenden Fachbereichs regeln.

    Die Universität prüft zudem den Erwerb des Campus Sankt Georgen aus dem Grundstockvermögen ihrer Stiftungsmittel, um das Gelände gezielt für Forschung, Lehre und den internationalen Austausch zu nutzen. Dabei handelt es sich um Geld aus den Stiftungserträgen und dem Grundstockvermögen, welches bei einem solchen Erwerb grundsätzlich in seinem Bestand zu erhalten ist. Es werden für den Erwerb keine Mittel aus dem laufenden Haushalt der Universität verwendet. Aus Sicht der Universität bietet ihr die Investition neben Möglichkeiten für wissenschaftliches Arbeiten und studentisches Wohnen auch die Chance, Einheiten aus bisher angemieteten Räumen in Sankt Georgen unterzubringen, also Ausgaben zu reduzieren – angesichts der Sparvorgaben des Landes Hessen ein wichtiges Ziel.

    „Die Zukunft zahlenmäßig kleiner Fächer – und dazu gehört die Katholische Theologie – ist uns ein großes Anliegen; dazu kann diese Kooperation einen wichtigen Beitrag leisten“, erläutert Universitäts-Präsident Enrico Schleiff. „Zugleich kann der Campus in Oberrad zu einem Ort werden, an dem die Gesellschafts-, Sozial- und Geisteswissenschaften mit neuer Strahlkraft in die Mitte gesellschaftlicher Debatten rücken. Als Ergänzung zum Campus Westend bietet sich hier die Möglichkeit, in anderer Umgebung zu forschen und zu lehren, etwa in flexiblen Shared-Office-Lösungen, mit ungestörten Masterclasses oder internationalen Konferenzen. Das Flächenpotenzial eröffnet zugleich Perspektiven für die Entwicklung benötigter Studierendenwohnheime, ein strategischer Schritt, mit dem sich die Goethe-Universität auch als aktive Partnerin in der Lösung drängender stadtgesellschaftlicher Herausforderungen positioniert.“

    Für den Jesuitenorden sagt Provinzial P. Thomas Hollweck SJ: „Wir Jesuiten wollen unser weltweites Netzwerk mit rund 200 Universitäten und Hochschulen durch die Zusammenarbeit mit der Universität Frankfurt mit einem Theologiestandort in Deutschland profilieren, der die Katholische Theologie verstärkt in das Gespräch mit benachbarten Wissenschaften und öffentliche Diskussionen bringt. Zudem soll eine gut qualifizierte Ausbildung für die verschiedenen Berufsfelder, die sich in den Diözesen Deutschlands entwickelt haben und weiter ausdifferenzieren, geschaffen werden. Der Campus soll weiterhin der Forschung und Lehre sowie der weltkirchlichen Vernetzung dienen. Er soll eine Ausbildung bieten, die es jungen Menschen ermöglicht, sich existentiell und spirituell mit Weltanschauungs- und Glaubensfragen auseinanderzusetzen.“
    Der Limburger Bischof Dr. Georg Bätzing erklärt für die Trägerdiözesen (Hamburg, Osnabrück, Hildesheim und Aachen) der Hochschule Sankt Georgen: „Die Stärke von Frankfurt, das als Standort theologischer Forschung und Lehre stark von interreligiösen und interkulturellen Bezügen geprägt ist, wird durch die vertiefte Kooperation des Fachbereichs 07 Katholische Theologie der Goethe-Universität und der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen weiter ausgebaut. Er gewinnt damit nicht nur für Hessen, sondern auch deutschlandweit und dank des Engagements der Jesuiten auch international an Profil. Damit werden starke Impulse für eine universitär und weltkirchlich diskursfähige Theologie gesetzt.“

    Nach der Unterzeichnung des Letter of Intent werden nun die inhaltlichen Ziele weiter präzisiert und es soll ein detaillierter Vertrag entwickelt werden, in dem die angezielte strukturelle Zusammenarbeit geklärt ist. Dieser Vertrag wird dann in den Gremien der Jesuiten, des Bistums und der Universität beraten.

    Die beiden Frankfurter Hochschulen pflegen bereits zahlreiche Kontakte, unter anderem mit einem gemeinsamen dualen Master-Studiengang Sozialethik im Gesundheitswesen und zahlreichen weiteren Kooperationen zwischen Sankt Georgen und dem Fachbereich Katholische Theologie sowie anderen Fachbereichen der Goethe-Universität.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    fachunabhängig
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Kooperationen
    Deutsch


     

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