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19.11.2025 15:28

Wie sich Forschungskompetenzen von angehenden Lehrkräften entwickeln

Eva Schissler Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    Forschendes Lernen in der Lehrkräftebildung zeigt: Motivation ist der Motor für wissenschaftliches Denken / Veröffentlichung in der „Zeitschrift für Erziehungswissenschaften“

    Eine aktuelle Studie mit angehenden Lehrkräften der Universität zu Köln zeigt, wie sich Forschungskompetenz beim Forschenden Lernen entwickelt. Während die kognitive Komponente der Forschungskompetenz – also zum Beispiel das Wissen und Verständnis von Forschungsprozessen – im Semesterverlauf deutlich zunimmt, sinken motivationale Aspekte wie Freude, Interesse und wahrgenommener Nutzen von Forschung leicht ab (sogenannte affektiv-motivationale Komponente). Entscheidend ist jedoch: Angehende Lehrkräfte, die zu Beginn besonders motiviert sind, entwickeln auch ihre kognitive Komponente am stärksten weiter.

    Forschendes Lernen gilt bundesweit als zentrales Prinzip der Lehrkräftebildung. Es soll angehenden Lehrkräften ermöglichen, Unterricht auf wissenschaftlicher Grundlage zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Die in der Zeitschrift für Erziehungswissenschaft (ZfE) veröffentlichte Studie „Development of the affective-motivational and cognitive domains of research competence in a research-based learning intervention“ liefert neue empirische Einblicke in das Zusammenspiel der kognitiven und affektiv-motivationalen Komponente beim Erwerb von Forschungskompetenz. Sie entstand als Kooperationsprojekt zwischen dem Institut für Biologiedidaktik und der Empirischen Schulforschung im Department Erziehungs- und Sozialwissenschaften der Universität zu Köln und unterstreicht die Bedeutung Forschenden Lernens für eine evidenzorientierte Lehrkräftebildung – in Köln und darüber hinaus.

    „Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich die kognitive Komponente der Forschungskompetenz im Verlauf deutlich verbessert – die angehenden Lehrkräfte verstehen besser, wie Forschung funktioniert und wie sie wissenschaftliche Erkenntnisse kritisch bewerten können“, erklärt Erstautorin Lea Gussen vom Institut für Biologiedidaktik. „Gleichzeitig nimmt die Motivation ab, was vermutlich mit der hohen Komplexität und den Herausforderungen empirischer Arbeit zusammenhängt. Dennoch ist gerade die anfängliche Motivation entscheidend dafür, wie stark sich kognitive Fähigkeiten entwickeln.“

    Das Forschungsteam untersuchte 193 angehende Biologielehrkräfte, die im Rahmen eines universitären Moduls zum Forschenden Lernen aktiv an einem eigenen Forschungsprojekt teilnahmen. Mithilfe eines Cross-Lagged-Panel-Modells konnten die Forschenden zeigen, dass die affektiv-motivationale Komponente dazu beiträgt, dass sich die kognitive Komponente der Forschungskompetenz erhöht, während diese allein die affektiv-motivationale Komponente nicht stärkt.

    „Diese Befunde verdeutlichen, dass Forschendes Lernen nicht nur methodisch gut gestaltet, sondern auch motivational unterstützt werden muss“, betont Studienleiter Dr. Jörg Großschedl, Professor am Institut für Biologiedidaktik. „Wenn angehende Lehrkräfte Forschung als relevant und machbar erleben, kann sich die Verbindung von Theorie und Praxis langfristig positiv auf ihre Unterrichtsqualität auswirken.“


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Professor Dr. Jörg Großschedl
    Institut für Biologiedidaktik
    +49 221 470 7375
    j.grossschedl@uni-koeln.de


    Originalpublikation:

    https://link.springer.com/article/10.1007/s11618-025-01360-w


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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