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Wissenschaft
Im Rahmen der "Europäischen Ministeriellen WHO-Konferenz Psychische Gesundheit" in Helsinki wird die "European Alliance Against Depression (EAAD)" vorgestellt. Das internationale Interventionsprogramm hat zum Ziel, in den teilnehmenden 16 Staaten die Versorgungssituation depressiv Erkrankter mit Hilfe regionaler Netzwerke zu verbessern.
Mit der "Europäischen Ministeriellen WHO-Konferenz Psychische Gesundheit", zu der Vertreter aus 58 Ländern nach Helsinki eingeladen wurden, reagieren vornehmlich europäische Mitglieder der World Health Organisation (WHO) auf die zunehmende Bedeutung psychischer Probleme. Auf der Konferenz werden vom 12. bis zum 15. Januar 2005 die Mitgliedsländer die Lage der psychischen Gesundheit in ihrer Region darstellen sowie eine Erklärung und einen Aktionsplan mit Verbesserungsmaßnahmen vereinbaren.
Als beispielhaftes Projekt wird unter anderem die von der Europäischen Kommission geförderte "European Alliance Against Depression (EAAD)" vorgestellt. Das Interventionsprogramm basiert auf einem Projekt des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten "Kompetenznetzes Depression, Suizidalität". Gemeinsames Ziel des deutschen "Bündnisses gegen Depression" und der "European Alliance Against Depression" ist, die Versorgung depressiv erkrankter Menschen durch Aufklärung, Schulungen und andere Interventionen auf den vier Ebenen Hausärzte, breite Öffentlichkeit, Betroffene und Multiplikatoren (Pfarrer, Lehrer, Medien, Altenpflegekräfte u.a.) zu verbessern.
In Deutschland sind circa fünf Prozent der Bevölkerung akut an einer Depression erkrankt, in Europa geht man von ähnlichen Zahlen aus. Obwohl es wirksame Behandlungsmethoden gibt, ist die Versorgung der Betroffenen häufig nicht optimal. Erschwerend kommt hinzu, dass die Depression in der breiten Öffentlichkeit oft nicht als ernsthafte Erkrankung wahrgenommen wird.
Das erfolgreiche, wissenschaftlich evaluierte Programm des "Bündnisses gegen Depression" führte in der Modellregion Nürnberg zu einer signifikanten Senkung der Anzahl von Suiziden und Suizidversuchen - einem wichtigen Indikator für eine suboptimale Diagnose und Therapie der Depression - um über 20 Prozent. Das internationale Interventionsprogramm "European Alliance Against Depression" gründet auf den Erfahrungen und Materialien des Nürnberger Programms, welches um Kenntnisse aus anderen europäischen Ländern erweitert wird. Im Rahmen der "European Alliance Against Depression (EAAD)" werden, basierend auf einem gemeinsamen Katalog von Materialien (u.a. Fortbildungspakete, Evaluationsinstrumente, Videos, Flyer, Poster, Kinospot) zunächst modellhaft regionale Aktionsprogramme durchgeführt, die dann auf andere Regionen in den jeweiligen Ländern ausgeweitet werden.
http://www.eaad.net
http://www.buendnis-depression.de
http://www.euro.who.int/mentalhealth2005
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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