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Wissenschaft
Beginn einer wissenschaftlichen Bohrung auf Hawaii
Ein Vulkan wird angebohrt
Beginn einer wissenschaftlichen Bohrung auf Hawaii
GFZ Potsdam - Am Montag (lokaler Zeit) wurde mit einer feierlichen Segnung durch einen Priester der Anstoß zu einer wissenschaftlichen Bohrung in den Vulkan Mauna Kea auf Hawaii gegeben. Am heutigen Tag (17.03.) wurde der erste Bohrkern mit einer Länge von etwa 30 Metern zutage gefördert. Ziel der Bohrung ist die Untersuchung der Prozesse, die zur Bildung flüssigen Gesteinsmaterials im tiefen Erdmantel führen. In einem sog. Mantel-Plume steigt diese Magma unter Hawaii auf.
"Die Bohrung, die bis in eine Tiefe von 4,5 Kilometern getrieben wird, soll über die Entstehung des größten Vulkans der Welt, nämlich die Insel Hawaii, Auskunft geben", so Prof. Rolf Emmermann, Vorstandsvorsitzender des GeoForschungsZentrums Potsdam (GFZ), welches das Bohrvorhaben betreut. "Die Entstehung solcher Plumes ist bisher noch nicht gut bekannt. Wir vermuten, daß hier Gestein, das an einer völlig anderen Stelle und vor Hunderten Millionen Jahren in den Erdmantel verschluckt wurde, durch den Vulkan wieder an die Erdoberfläche gefördert wird. Der Nachweis für diesen Prozeß wäre eine geowissenschaftliche Sensation." Die Bohrung ist eines von mehreren Projekten des International Continental Scientific Drilling Program (ICDP). Dabei obliegt dem GFZ die organisatorische, logistische und wissenschaftlich-technische Unterstützung der ICDP-Projekte.
Seit rund 30 Jahren ist der Prozeß, mit dem Ozeanboden in den sog. Subduktionszonen in den Erdmantel absinkt, bekannt. Wie tief dieser Subduktionsprozeß reicht, ist jedoch noch nicht genau erforscht. Der vulkanischen Prozeß, der Hawaii bildet, hat seine Wurzel im tiefen Erdmantel, bei rund 3000 Kilometern Tiefe. Wenn die Analyse der Lavaschichten, die der Vulkan bei seinen Ausbrüchen übereinanderlegt, tatsächlich zeigt, daß hier ehemaliger Ozeanboden wieder an die Oberfläche gefördert wird, wäre das ein Beleg für ein gigantisches Recycling von Gestein.
Reproduzierbare Bilder der Bohrung finden sich unter der URL:
http://icdp.gfz-potsdam.de/html/hawaii/news.html
Um den Bildnachweis: "Foto: ICDP Hawaii" wird gebeten.
GEOFORSCHUNGSZENTRUM POTSDAM (GFZ)
Nachdruck, auch auszugsweise, frei. Belegexemplar erbeten an:
GeoForschungsZentrum, Öffentlichkeitsarbeit, Telegrafenberg, D- 14473 Potsdam
Telefon 0331 - 288 - 1040, Fax: 0331 - 288 - 1044, e-mail: ossing@gfz-potsdam.de
Ansprechpartner: Franz J. Ossing
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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