idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
25.01.2005 19:17

Genetische Programmierung lässt Immunzellen zu wirksamen "Krebs-Killern" werden

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Mainzer Wissenschaftler schaffen die Grundlage für die Entwicklung einer neuartigen Immuntherapie bösartiger Tumorerkrankungen beim Menschen. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten hat jetzt das international hoch-renommierte Wissenschaftsjournal "Immunity" in seiner Januarausgabe (Vol. 22, Nr. 1, S. 117-129) veröffentlicht.

    Ärzte und Wissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz schaffen die Grundlage für die Entwicklung einer neuen, weit reichenden Immuntherapie bösartiger Tumorerkrankungen beim Menschen: Univ.-Prof. Dr. med. Matthias Theobald, Stiftungsprofessor der Carreras-Stiftung an der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik, Schwerpunkt Hämatolo-gie/Onkologie, und sein Team erzielten einen maßgeblichen Fortschritt darin, wie das Immunsystem effizient und zielgerichtet gegen Krebszellen eingesetzt werden kann. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten hat jetzt das international hoch-renommierte Wissenschaftsjournal "Immunity" in seiner Januarausgabe (Vol. 22, Nr. 1, S. 117-129) veröffentlicht.

    Gesunde Zellen, die sich in Krebszellen umbilden, erzeugen bzw. präsentieren sich mit großen Mengen an Eiweißstoffen (Proteinen) - sogenannte "Tumor- und Leukämie-assoziierte Antigene" (TAA). Obwohl die Immunzellen diese TAAs erkennen und identifizieren, war es bislang schwierig, auf der Basis dieses Prozesses Immuntherapien für Krebspatienten zu entwickeln. Denn viele gesunde Zellen und das Zellgewebe produzieren ebenfalls kleine Mengen von TAAs, die der menschliche Körper zu einem gewissen Maß toleriert, was ihn insgesamt von einer heftigen Immunabwehr abhält.

    Ziel der Mainzer Wissenschaftler war es daher, die Immuntoleranz der TAAs im menschlichen Körper zu umgehen, indem die hauptsächlichen Immunzellen (CD4 T-Helferzellen und CD8 T-Killerzellen) im Wesentlichen neu ausgerichtet werden. Dabei konzentrierten sich die Mainzer Forscher insbesondere auf das "p53 tumor suppressor protein", das in den meisten Fällen menschlicher Tumorerkrankungen verändert ist, aber im menschlichen Körper toleriert wird, da auch normale Zellen geringe Mengen von natürlichem p53 erzeugen.

    Professor Theobald und sein Team bedienten sich nun eines ausgeklügelten gentechnischen Verfahrens. Sie arbeiteten mit Mäusen, die genetisch so verändert waren, dass deren gewöhnlichen CD8 T-Killerzellen die Fähigkeit zur Entwicklung einer Immuntoleranz gegenüber dem p53-Protein fehlte. Gleichzeitig erzeugten sie einen "Immunzell-Rezeptor (T-Zellrezeptor)", der speziell das "p53 tumor suppressor protein" mit ungewöhnlich hoher Effizienz identifiziert. Die Gene für diesen Rezeptor wurden dann auf die menschlichen Immunzellen übertragen und führten zu neu ausgerichteten Immunzellen (CD4 T-Helferzellen und CD8 T-Killerzellen), die die Tumorzellen aggressiv angriffen.

    "Unsere Forschungsergebnisse legen den Grundstein für die Entwicklung einer neuartigen und umfassenden Immuntherapie bösartiger Tumorerkrankungen", so Univ.-Prof. Dr. med. Matthias Theobald.

    Weitere Informationen:

    Univ.-Prof. Dr. med. Matthias Theobald
    III. Medizinische Klinik und Poliklinik
    Schwerpunkt Hämatologie/Onkologie
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    55101 Mainz
    E-Mail: theobald@3-med.klinik.uni-mainz.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).