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27.01.2005 13:14

In Organisationen Mensch bleiben

Dr. Ralf Breyer Public Relations und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    Fortbildung für Personalverantwortliche und Psychotherapeuten mit Schwerpunkt Mobbing

    FRANKFURT. Doppelte Premiere an der Universität Frankfurt: Erstmals bieten die Abteilung Arbeits- und Organisationspsycologie, die Abteilung Klinische Psychologie und das Ausbildungsprogramm Psychologische Psychotherapie am Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaften am Freitag, dem 18. Februar 2005, im Casino auf dem Campus Westend gemeinsam eine ganztägige Fortbildung für zwei scheinbar ganz unterschiedliche Zielgruppen an: Personalverantwortliche und Psychotherapeuten. Erstmals wurde damit auch eine Veranstaltung an der Universität Frankfurt durch die Psychotherapeutenkammer Hessen als Fortbildung für Psychologische Psychotherapeuten akkreditiert. Außer Wissen und Erfahrung können somit noch sieben Fortbildungseinheiten erworben werden.

    Worum geht es? Angst um den Job, wachsende Anforderungen, Konkurrenz und Egoismus - die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz sind in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Viele Menschen sind den Umwälzungen im Arbeitsleben nicht mehr gewachsen und entwickeln psychische Störungen.

    Psychische Störungen können einen Teufelskreislauf in Gang setzen, der für alle Beteiligten mit Belastungen verbunden ist. Durch eine geringere Arbeitsproduktivität und zunehmende Konflikte in zwischenmenschlichen Beziehungen geraten die Betroffenen immer tiefer in eine Negativspirale. Diese wird verstärkt durch Überforderung der beruflichen und privaten Umgebung: Vorgesetzte, Kollegen und Mitarbeiter wie auch Ehepartner und Familienangehörige stehen vor Problemen im Umgang mit den Betroffenen, auf deren Bewältigung sie nur unzureichend vorbereitet sind.

    Nicht selten wird die Situation durch Mobbing verschärft und mündet in eine persönliche Krisensituation, die nur noch durch professionelle Hilfe von Außen gelöst werden kann. Durch ein Nachlassen der Arbeitsleistung, Unfälle und Ausfallzeiten entstehen den Betrieben enorme wirtschaftliche Einbußen, und die gesellschaftlichen Kosten durch die medizinische Versorgung sind ebenfalls ständig steigend.

    Personalverantwortliche und Psychotherapeuten können bei dieser Fortbildungsveranstaltung erwarten, aus der Wissenschaft mehr über die genannten Phänomene zu erfahren und praktische Bewältigungsstrategien zu erwerben. Denn sowohl in der Forschung als auch in der Praxis zeigt sich, dass es vielfältige Schnittstellen zwischen der Klinischen Psychologie und der Arbeits- und Organisationspsychologie gibt. Viele Probleme im betrieblichen Kontext wie Stress, betriebliche Gesundheitsförderung, Kompetenztrainings, Mentoring, lassen sich nur mit Hilfe klinisch-psychologischer Fachkenntnisse durchführen oder beheben.

    Umgekehrt geht es in Psychotherapien nicht selten, wie etwa im Falle von Mobbing, um Symptome von Überforderung und psychischen Belastungen, die in der betrieblichen Organisation oder am Arbeitsplatz entstanden sind und bei denen arbeits- und organisations-psychologische Kenntnisse für ein tieferes Verständnis hilfreich sind. In der Veranstaltung berichten Praktiker aus beiden Anwendungsfeldern von ihrer Tätigkeit und zeigen, wie Probleme durch Prävention, Beratung und Interventionen angegangen werden können.

    Vier Themen bilden die Schwerpunkte: Dr. Hansjörg Becker stellt neuere Ansätze der psychotherapeutischen Betreuung von Angestellten im Rahmen von Employee-Assistance-Programmen vor. Dipl.-Psych. Josef Schwickerath wird auf die Behandlung von Mobbing am Arbeitsplatz eingehen. Den praxisvertiefenden Workshop zu diesem Thema wird Dipl.-Psych. Wolf-Ulrich Scholz leiten. Das Training von Führungskräften, einmal aus der Perspektive von Coaching, und zum anderen vor dem Hintergrund der betrieblichen Gesundheitsförderung, ist Gegenstand der Beiträge von Dr. Helfried Albrecht und Dr. Stefan Leidig. Die Referate am Vormittag bieten eine Einführung in die jeweiligen Problemfelder. Die Workshops am Nachmittag knüpfen daran an und werden eine praxisorientierte Vertiefung geben.

    Leitung und Einführung der Fortbildungsveranstaltung 'In Organisationen Mensch bleiben' liegen in den Händen von Prof. Ulrich Stangier, Leiter der Abteilung für Klinisch-Psychologische Intervention an der Friedrich Schiller-Universität Jena und Prof. Dieter Zapf, Leiter der Abteilung für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Frankfurt.

    Es besteht die Möglichkeit, nur die Vorträge am Vormittag zu besuchen oder sich zusätzlich an zwei Workshops nach Wahl am Nachmittag zu beteiligen. Die Kosten für die gesamte Fort-bildung betragen 75 €, für eine Teilnahme ausschließlich an den Vorträgen 25 €.

    Kontakt: Gunta Saul-Soprun, Ausbildungsprogramm Psychologische Psychotherapie; Tel.: 069-798-22140; E-Mail: saul-soprun@psych.uni-frankfurt.de

    Anmeldungen unter: www.psychotherapie-ausbildung-frankfurt.de und www.psychologie.uni-frankfurt.de/Abteil/ABO/ bis zum 6. Februar 2005

    Wann? Freitag, 18. Februar, 9.30 Uhr
    Wo? Raum 823, Casino, IG Hochhaus, Campus Westend, Grüneburgplatz 1,
    60323 Frankfurt

    Anmeldung: Bis 6. Februar 2005


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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