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18.04.2006 10:26

125 Jahre Mathematisches Institut

Volker Schulte Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Mathematik wird an der Universität Leipzig seit ihrer Gründung im Jahre 1409 unterrichtet. Doch erst mit der Berufung des bedeutenden Mathematikers Felix Klein auf den neueingerichteten Lehrstuhl für Höhere Geometrie an der Universität Leipzig im Jahre 1880 wurde der Weg zur Einrichtung eines eigenen Instituts eingeschlagen: Einem entsprechenden Antrag Kleins wurde stattgegeben, und zu Semesterbeginn am 20. April 1881 - also vor 125 Jahren - wurde das Mathematische Seminar mit Felix Klein als Direktor gegründet. Aus diesem Anlass findet ein Festkolloquium an der Universität statt (20. April 2006, 14:00 Uhr, Hörsaal Linnéstraße 5).

    Für die Mathematik in Leipzig war es ein Glücksfall, dass Felix Klein 1880 im Alter von 31 Jahren nach Leipzig kam. Sein ''Erlanger Programm'', das er in seiner Antrittsvorlesung 1872 in Erlangen präsentiert hatte, hat die Entwicklung der Geometrie maßgeblich beeinflusst. Seine Antrittsvorlesung in Leipzig hielt Felix Klein am 25. Oktober 1880 zum Thema ''Über die Beziehung der neueren Mathematik zu den Anwendungen''. Darüber hinaus war er auch in wissenschaftsorganisatorischer Hinsicht sehr erfolgreich. Im November bewilligte das Ministerium auf seinen Antrag hin Mittel zur Anschaffung einer Sammlung geometrischer Modelle. Am 5. Dezember stellte dann Felix Klein den Antrag auf Einrichtung eines mathematischen Seminars. Diesem Antrag wurde stattgegeben, und so wurde an der Universität das Mathematische Seminar mit Felix Klein als Direktor eingerichtet. Das Institut mit der Modellsammlung und der mathematischen Bibliothek befand sich in Czermaks Spektatorium, das in der Talstraße neben dem späteren Mathematischen Institut stand; dieses Gebäude wurde 1900 abgerissen.

    Felix Klein erhielt 1883 einen Ruf an die John Hopkins University in Baltimore (USA), den er ablehnte. 1986 nahm er dann einen Ruf an die Universität Göttingen an, doch auch zu diesem Zeitpunkt lag ihm die weitere Entwicklung der Mathematik in Leipzig noch sehr am Herzen. So empfiehlt er nachdrücklich und mit Erfolg den norwegischen Mathematiker Sophus Lie als seinen Nachfolger. Die internationale Wertschätzung, die Felix Klein erfuhr, zeigt sich in der 1886 erfolgten Wahl zum auswärtigen Mitglied der Royal Society in London.

    Die Universität zog auch in der Folgezeit international bekannte Mathematiker an, so wirkten im 20. Jahrhundert u.a. Felix Hausdorff, Otto Hölder, Paul Köbe, Wilhelm Blaschke, Leon Lichtenstein, Ernst Hölder, Barthel Leendert van der Waerden, Eberhard Hopf, Erich Kähler, Paul Günther und Herbert Beckert am Mathematischen Institut.

    Auf dem Festkolloquium wird Professor Norbert Schappacher (Université Strasbourg) ausführlich über die Gründungszeit des Mathematischen Instituts berichten. Anschließend werden die Professoren Bernhard Leeb (München) und Richard Hamilton (Columbia University) über neueste Entwicklungen in der Geometrie informieren. Außerdem ist Gelegenheit, Prof. Rolf Klötzler (Leipzig) zu seinem 50-jährigen Doktorjubiläum zu gratulieren.


    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Hans-Bert Rademacher
    Telefon: 0341 97-32191
    E-Mail: rademacher@math.uni-leipzig.de
    www.math.uni-leipzig.de/geometrie


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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