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05.11.2008 10:52

Gut eingefädelt

Gabriele Rutzen Presse und Kommunikation
Universität zu Köln

    Gut eingefädelt
    Kölner Physikprofessor untersucht die Bedeutung des Reißverschlussverfahrens für den Verkehrsfluss

    Seit mehr als 15 Jahren beschäftigt sich der Kölner Physiker Andreas Schadschneider, Professor am Institut für Theoretische Physik und am Institut für Physik und ihre Didaktik, theoretisch mit Transportprozessen in der Physik und erforscht deren Zusammenhang mit unterschiedlichen Verkehrsproblemen. Nachdem vor zwei Jahren in einem spektakulären Experiment bereits die Entstehung eines 'Staus aus dem Nichts' nachgewiesen werden konnte, wagte Schadschneider nun erneut den Schritt in den Praxis und hat eine seiner Theorien experimentell überprüft. In einer Reihe von Versuchen mit etwa 30 Testfahrern galt es zu klären, ob das sog. Reißverschlussverfahren beim Einfädeln an Engstellen tatsächlich zu einer Verbesserung des Verkehrsflusses führt.
    Die Versuche auf der Autobahn 445 bei Werl konnten zeigen, dass dieses Verfahren in den meisten Fällen nicht funktioniert. Zwar gibt die Straßenverkehrsordnung vor, dass bei einer Verengung einer mehrspurigen Fahrbahn bis zum Ende der endenden Fahrspur gefahren werden soll, um dann - wie bei einem Reißverschluss - auf die weiterführende Spur zu wechseln. Tatsächlich wechseln jedoch viele bereits früher, was zur Folge hat, dass sich die Fahrer auf der weiterführenden Spur benachteiligt fühlen. "Wer lange vor dem Ende einer Fahrspur anderen Autofahrern Platz gemacht hat, reagiert oftmals aggressiv und verhindert einen eigentlich korrekten späten Spurwechsel, indem er 'Lücken zufährt'", beschreibt der Physiker Schadschneider seine Beobachtungen, die auch eine psychologische Dimension haben. In den Experimenten konnte deutlich gemacht werden, dass dieses Verhalten nicht nur die Unfallgefahr, sondern auch die Gefahr der Staubildung erhöht. Daher der wissenschaftliche Rat an die Autofahrer: So spät wie möglich einfädeln!

    Bei Rückfragen: Prof. Dr. Andreas Schadschneider, Institut für Theoretische Physik der Universität zu Köln, Tel.: 0221/470-4312, E-Mail: as@thp.uni-koeln.de

    Internet: http:// www.thp.uni-koeln.de/~as/as.html

    Veranstaltung: Der Stau ist überall - Die Physik des Straßenverkehrs. Vorlesung von Prof. Andreas Schadschneider im Rahmen der JuniorUniversität am 26.11.2008 von 17:45 bis 19:00 Uhr in Hörsaal II, Hauptgebäude der Universität zu Köln
    http://www.koost.uni-koeln.de/2063.html#c5805

    Verantwortlich: Dr. Meike Hauser


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Verkehr / Transport
    regional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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