idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.10.2012 18:19

FAU Expertenkommentar: „Ein Meilenstein für die Arzneistoffentwicklung“

Blandina Mangelkramer Kommunikation und Presse
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Prof. Dr. Peter Gmeiner über die Vergabe des Nobelpreises für Chemie an Robert Lefkowitz und Brian Kobilka

    Prof. Dr. Peter Gmeiner, Inhaber des Lehrstuhls für Pharmazeutische Chemie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, freut sich besonders über die Vergabe des Nobelpreises für Chemie an Robert J. Lefkowitz und Brian K. Kobilka – nicht zuletzt, weil ihn mit Brian Kobilka eine langjährige enge Kooperation verbindet. Eine vielbeachtete gemeinsame Arbeit wurde 2011 in Nature publiziert. Warum aber nun die Arbeit der beiden Preisträger so überaus wichtige Impulse für die Pharmaforschung gibt, das erklärt er in seinem aktuellen Meinungsbeitrag.

    "Lefkowitz und Kobilka haben bahnbrechende Beiträge zum Verständnis von der Wirkungsweise von Botenstoffen, Hormonen und Arzneistoffen im menschlichen Körper geleistet. Wirkmoleküle wie z.B. Adrenalin, Acetylcholin, Morphin entfalten ihre physiologischen Effekte in vielen Fällen über G-Protein gekoppelte Rezeptoren (GPCRs). Rund 40 Prozent der am Markt befindlichen Arzneimittel nutzen diese Zellproteine als Wirkort.

    Robert J. Lefkowitz gelang in den 1960er Jahren als erstem die Isolation und Charakterisierung eines solchen GPCRs. Weitere Arbeiten unter Beteiligung von Brian Kobilka führten in den 80er Jahren zur Identifizierung des genetischen Codes des beta-adrenergen Rezeptors und zur Erkenntnis, dass dieser ein Prototyp zahlreicher, eng verwandter Zielmoleküle darstellt.

    Jahrzehntelange, intensive und fruchtbare Forschung gipfelte 2007 in der Aufklärung der molekularen Struktur eines GPCR durch Brian Kobilka. Vier Jahre später gelang ihm das Kunststück, eine Momentaufnahme von der Aktivierung des Rezeptors durch sein Hormon experimentell einzufangen. Diese Erkenntnisse erlauben nun einen detaillierten Einblick in die Vorgänge bei der Stimulation des Rezeptors durch seine Wirkmoleküle. Gleichzeitig ist es nun möglich, zukünftige Arzneistoffe für die unterschiedlichen GPCRs „maßzuschneidern“.

    Die Erkenntnisse von Lefkowitz und Kobilka sind ein Meilenstein für das Verständnis eines der wichtigsten physiologischen Vorgänge und schaffen die Basis für einen Quantensprung in der Arzneistoffentwicklung. Robert Lefowitz und Brian Kobilka sind nicht nur herausragende Forscherpersönlichkeiten, die Spektakuläres geleistet haben, sondern auch überaus liebenswürdige Kollegen. Ich freue mich persönlich sehr, dass sie diese Auszeichnung erhalten haben."

    Den Beitrag von Prof. Gmeiner finden Sie auch online unter:

    http://blogs.fau.de/news/2012/10/10/ein-meilenstein-fur-die-arzneistoffentwicklu...

    Auf mehrfachen Wunsch stellen wir künftig nach Möglichkeit den vollständigen Meinungsbeitrag in der Pressemeldung zur Verfügung, um Ihnen das Klicken im Netz zu ersparen. Selbstverständlich steht es Ihnen frei, den Kommentar journalistisch zu verwerten.

    Schauen Sie trotzdem auch gern auf unserer Rubrik "Nachgefragt" vorbei - dort finden Sie Meinungsbeiträge von Professoren der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zu aktuellen Themen aus Gesellschaft, Politik und Wissenschaft.

    Wir freuen uns über Feedback.

    Universität Erlangen-Nürnberg
    Kommunikation und Presse
    Tel: +49 9131 85-70215
    presse@zuv.uni-erlangen.de


    Bilder

    Prof. Dr. Peter Gmeiner, Inhaber des Lehrstuhls für Pharmazeutische Chemie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
    Prof. Dr. Peter Gmeiner, Inhaber des Lehrstuhls für Pharmazeutische Chemie an der Friedrich-Alexande ...
    Bild: FAU Erlangen-Nürnberg
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Chemie, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).