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Wissenschaft
Neuentwicklungen in Diagnostik und Therapie von rheumatischen Erkrankungen stehen auf der Tagesordnung der 9. Frühjahrstagung "Rheumatologie".
Mit der Entwicklung sogenannter biologischer Wirkstoffe (biologics) in den letzten Jahren zur Behandlung entzündlicher Gelenkerkrankungen und nebenwirkungsärmeren selektiv wirkenden Schmerzmitteln ergeben sich völlig neue Therapieansätze und Hoffnungen der Patienten. Zugleich entstehen aber auch neue Risiken, da die Langzeitwirkungen vieler neuer Arzneimittel noch nicht bekannt sind. Zudem zwingen hohe Therapiekosten aller an der Behandlung Beteiligten sowie die Kostenträger, Aufwand und Nutzen kritisch abzuwägen.
Zeit: 17.5. 2003, Beginn 9.00 Uhr
Ort: Hotel The Westin (ehemals Intercontinental), Gerberstraße 15
Verstärkt ins Blickfeld der Rheumatologen sind Hautmanifestationen rheumatischer Erkrankungen gerückt, die bei nahezu allen entzündlich rheumatischen Erkrankungen möglich und oft das diagnostische Leitsymptom sind. So ist eine Gelenkbeteiligung bei der Schuppenflechte die zweithäufigste Form des entzündlichen Gelenkrheumatismus in der Bevölkerung. Oft reicht es nicht aus den Patienten zu befragen, der unter Umständen eine kleine Hautveränderung noch gar nicht bemerkt hat. Doch bereits kleinste schuppenflechtetypische Veränderungen an der Haut oder Nägeln können diagnostische Hinweise für einen Gelenkrheumatismus sein.
Deshalb beinhalten die Diagnosekriterien vieler Erkrankungen des Bindegewebsrheumatismus typische krankhafte Hauterscheinungen, was den Laien nur wenig bekannt ist. Beispielsweise ist für den Lupus erythematodes, einer oft schwer verlaufenden Erkrankung mit Beteiligung innerer Organe, ein schmetterlingsförmiges Erythem (Hautröte) im Gesicht diagnostisch wegweisend. "Praktisch alle Infektionserkrankungen, welche häufig mit Hauterscheinungen assoziiert sind können sogenannte reaktive Gelenkschwellungen oder -schmerzen auslösen.", erklärt Prof. Holm Häntzschel, Sprecher des Rheumazentrums und Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik IV, der auch wissenschaftlicher Leiter der Veranstaltung ist.
Was auch vielen nicht bekannt ist: Kurioserweise können Gelenkschmerzen bei Erwachsenen durch eine nur beim Kind sichtbare Infektionserkrankung ausgelöst werden, die beim Erwachsenen völlig ohne Hauterscheinungen verläuft (Beispiel Ringelröteln). Aber auch Läsionen an den Schleimhäuten oder Fingerkuppen, sind ernste Symptome, welche auf oftmals schwer verlaufende immunpathologische Systemerkrankungen hinweisen und zur genaueren Diagnostik zwingen.
"Die genaue Inspektion der Haut sollte deshalb von jedem Arzt bei Verdacht auf rheumatische Erkrankungen zur Diagnosestellung herangezogen werden. Sie ist u.U. wirtschaftlich sinnvoller als eine umfangreiche technische Diagnostik", so Prof. H. Häntzschel.
weitere Informationen:
Dr. Frank ZeigerTelefon:
0341 97 24930
E-Mail:rheuma@medizin.uni-leipzig.de
Dr. Bärbel Adams
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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