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Wissenschaft
Welche Videospiele werden wo auf der Welt gespielt? Wie werden sie wahrgenommen? Wie unterscheiden sich verschiedene Regionen? Lassen sich zeitliche Veränderungen erkennen? - Die Universität Leipzig hat für die kommenden drei Jahre Projektgelder der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Höhe von 805.000 Euro erhalten, um Antworten auf diese Fragen zu finden. Experten der Universitätsbibliothek und Japanologie untersuchen im Rahmen des Projekts "Datenbasierte Spurensuche globaler Einflüsse japanischer Videospielkultur" regionale und globale Wanderungsprozesse japanischer Videospiele. Diese gehören in vielen Ländern zur Kultur, besonders in Japan.
Das Forscherteam unter der gemeinsamen Leitung des Japanologen Dr. Martin Roth und des Leiters der IT-Abteilung der Universitätsbibliothek, Leander Seige, soll eine Dateninfrastruktur und -verarbeitungsplattform entwickeln, die den interaktiven Umgang mit unterschiedlichen Daten und deren semantische Verknüpfung und Auswertung im Hinblick auf spezifische wissenschaftliche Problemstellungen zur regionalen und globalen Bedeutung japanischer Videospiele ermöglicht. Im Sinne von Best-Practice-Lösungen sollen in Teilprojekten effektive Nutzungsweisen der aufgenommenen Daten bei der Beantwortung konkreter Forschungsfragen zur Verbreitung, Wanderung und Rezeption japanischer Videospiele erarbeitet werden. Ziel des Projekts ist es auch, geeignete Oberflächen bereitzustellen, die die verwendeten Technologien intuitiv zugänglich machen und die intensive Befragung der verknüpften Daten auch über das Projekt hinaus ermöglichen. Geeignet sind Oberflächen nach Angaben Roths dann, wenn sie von Spieleforschern ohne umfassende Kenntnisse über Datenbanktechnik für spezifische Fragestellungen gewinnbringend genutzt werden können.
"Die Zusammenführung und Verknüpfung verschiedener Datensammlungen zu japanischen Spielen ermöglicht es uns, die vorhandene Quellenvielfalt zu japanischen Videospielen für die Forschung auf neue, interaktive Weise an einem Ort sicht- und nutzbar zu machen. Dadurch können wir besser verstehen, wie bestimmte Spiele und ihre Welten oder Elemente an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten wahrgenommen und diskutiert wurden", erklärt Juniorprofessor Roth. Zugleich erhalten die Experten einen Überblick über die Export- bzw. Lokalisierungsprozesse japanischer Videospiele im historischen Verlauf. Neben den Möglichkeiten, die das Projekt für die Erforschung von Videospielen allgemein eröffnet, verspricht sich Roth auch nuanciertere Zugänge zu einem bedeutenden Teil der Videospielkultur, der bislang häufig nur unter dem vagen Begriff "japanische Videospiele" verhandelt wird.
Mit einem Bestand von 4.500 japanischen Videospielen bietet die Universität Leipzig europaweit einzigartige Möglichkeiten, japanische Videospiele im Überblick zu erforschen. Sie stehen für Forschung und Lehre im Forschungslabor [j]Games Lab in der Campus-Bibliothek zur Verfügung. Betreut wird der Bestand von Martin Roth und der Universitätsbibliothek.
Weitere Informationen:
Juniorprof. Dr. Martin Roth
Ostasiatisches Institut / Japanologie
Telefon: +49 341 97-37137
E-Mail: martin.roth@uni-leipzig.de
Web: www.uni-leipzig.de/~japan/cms
Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider
Universitätsbibliothek Leipzig
Telefon: +49 341 97-30500
E-Mail: schneider@ub.uni-leipzig.de
Web: www.ub.uni-leipzig.de
Leander Seige
Universitätsbibliothek
Telefon: +49 341 97 30612
E-Mail: seige@ub.uni-leipzig.de
Japanologe Dr. Martin Roth von der Universität Leipzig
Foto: Swen Reichhold/Universität Leipzig
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Elektrotechnik, Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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