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30.04.2019 09:59

Kunstsammlung eines jüdischen Fabrikanten wird an der Freien Universität Berlin rekonstruiert

Kerrin Zielke Stabsstelle für Presse und Kommunikation
Freie Universität Berlin

    Ein Projekt der Freien Universität Berlin zur Rekonstruktion der Kunstsammlung des Spielzeugfabrikanten, Sammlers und Mäzens Abraham Adelsberger (1863–1940) ist vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste als ein Beispiel mit Leuchtturmcharakter bewilligt worden. Das neue Vorhaben wird wie die „Mosse Art Research Initiative“ an der Freien Universität in Kooperation mit den Erben nach Adelsberger erarbeitet.

    Das Projekt ist am Arbeitsbereich von Professor Dr. Klaus Krüger angesiedelt und wird von Dr. Meike Hoffmann als wissenschaftliche Koordinatorin geleitet. Ziel ist es, die Kunstgegenstände des Sammlers zu identifizieren, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgungsbedingt entzogen wurden, die Verlustumstände zu klären und die Werke aufzufinden.

    „Eine besondere Problematik ergibt sich aus Abraham Adelsbergers Verwendung seiner Kunstwerke zur Kreditsicherung bei der Dresdener Bank“, erläutert die Kunsthistorikerin Meike Hoffmann. „Nach der Kreditvergabe an Adelsberger wurden die sicherungsübereigneten Kunstwerke durch die Bank verwertet.“ Es sei ein dringendes Desiderat in der NS-Provenienzforschung, die Zusammenhänge und bankinternen Mechanismen systematisch zu erforschen. Das habe die 2017 erschienene Publikation „Kunst durch Kredit. Die Berliner Museen und ihre Erwerbungen von der Dresdner Bank 1935“ von Lynn Rother gezeigt. In dem Projekt wollen die Verantwortlichen neben den Erben nach Abraham Adelsberger mit den bisher mit Restitutionsansprüchen konfrontierten Museen und mit verschiedenen Archiven zusammenarbeiten. Ziel der zunächst für ein Jahr konzipierten Recherche ist die Klärung der Geschehnisse bis zum Jahr 1934.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Meike Hoffmann, Kunsthistorisches Institut der Freien Universität Berlin, Forschungsstelle „Entartete Kunst“, Telefon: 030 838-54523, E-Mail: meike.hoffmann@fu-berlin.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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