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23.04.2004 13:15

Neues Verfahren zur Hilfe bei Stuhlinkontinenz

Heidi Kurth Presse und Kommunikation
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Ein internationales Team um Prof. Dr. Klaus Matzel von der Chirurgischen Klinik am Universitätsklinikum Erlangen (Direktor: Prof. Dr. Werner Hohenberger) hat ein wirksames Verfahren für Patienten entwickelt, die ihren Stuhlgang nicht kontrollieren können (Stuhlinkontinenz).

    Im Rahmen einer aktuellen Untersuchung an 34 Patienten wurde ein elektronisches Gerät entwickelt, das Impulse an die Nerven des Schließmuskels sendet und damit dessen Abschlussfähigkeit erhöht. Das Ergebnis der Studie wurde jetzt im Fachmagazin "The Lancet" veröffentlicht.

    Zunächst müssen die Chirurgen, um die Wirksamkeit des Verfahrens im konkreten Fall zu prüfen, vier kleine Elektroden an die Wurzel des Nervengeflechts des Schließmuskel anlegen. Anschließend wird zunächst mit einem äußerlichen Impulsgeber stimuliert. Führt dies zu einer Beschwerdebesserung, erfolgt eine vollständige Implantation des Stimulationssystems unter der Haut. Der dazugehörige Impulsgeber wird im Bereich des Gesäßes oder des Bauches platziert. "In unserer Patientenstudie konnte nachgewiesen werden, dass unser Stimulator die Häufigkeit der Stuhlinkontinenz auf ein Achtel senkt, bei in etwa der Hälfte der Patienten konnte vollständige Stuhlkontrolle erreicht werden", sagte Prof. Matzel. Insbesondere Patienten, bei denen herkömmliche Therapien wie Medikamente oder Diäten versagt haben, könne jetzt wirksam geholfen werden.

    Als mögliche Gründe für eine Inkontinenz nannte Prof. Matzel Verletzungen des Beckenbodens, etwa durch Geburten oder (Krebs-)Operationen. Rund 2 Prozent aller Menschen sind von Stuhlinkontinenz betroffen - insbesondere ältere: 11 Prozent der Männer und 26 Prozent der Frauen über 50 Jahre.

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Klaus Matzel
    Tel.: 09131 / 85-33332
    klaus.matzel@chir.imed.uni-erlangen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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