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Nur wenig gesellschaftliches Bewusstsein gibt es bislang für die spezifische Rassismusform Antiziganismus. Ein Verbundprojekt der PH Heidelberg untersucht, welche Bedeutung öffentliche Medien für die Reproduktion von Antiziganismus haben. Erforscht wird auch, wie Medien für eine Rassismus-kritische Lehrer:innenbildung genutzt werden können. Auf dieser Basis sollen Onlinetools entwickelt werden, um das Thema Antiziganismus systematisch in die Lehrer:innenbildung zu implementieren. Das Projekt wird in Kooperation mit der Universität Heidelberg und externen Partnern von Januar 2023 bis März 2026 durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 945.000 Euro gefördert.
Das Verbundprojekt "Mediale Antiziganismen – Von der interdisziplinären Analyse zur kritischen Medienkompetenz" (MeAviA) wird von Prof. Dr. Melanie Kuhn und Prof. Dr. Bettina Degner sowie ihren Mitarbeitenden von der Arbeitsstelle Antiziganismusprävention der Pädagogischen Hochschule Heidelberg durchgeführt. Sie kooperieren dabei mit Wissenschaftler:innen der Universität Heidelberg: Mit Prof. Dr. Michael Haus, der die Heidelberg School of Education und das Institut für Politische Wissenschaft als Verbundleitung vertritt, mit Prof. Dr. Sarah Burnautzki vom Romanischen Seminar und Dr. Radmila Mladenova von der Forschungsstelle Antiziganismus. Außerdem arbeiten sie mit Einrichtungen und Medienzentren zusammen, die mit der Thematik befasst sind, wie etwa dem Heidelberger Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma.
Das Verbundprojekt wird von Januar 2023 bis März 2026 im Rahmen der Förderrichtlinie "Aktuelle und historische Dynamiken von Rechtsextremismus und Rassismus" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 945.000 Euro gefördert.
„Wir wollen herausfinden, wie Antiziganismus in unterschiedlichen Medien, ob in der Tageszeitung oder etwa in Kinderbüchern, transportiert wird. Dazu analysieren wir antiziganistische Repräsentationsweisen von Sinti:ze und Rom:nja in den Bereichen Literatur, Film und öffentliche Berichterstattung. Dabei fragen wir, wie Medien in einem antiziganistischen Deutungsrahmen zur Reproduktion von Stereotypen beitragen. Zentral ist für uns auch der Einbezug der Perspektiven Betroffener: Wie rezipieren sie mediale Repräsentationen der Minderheit? Inwiefern erleben sie medial vermittelte Diskriminierungen und wie positionieren sie sich diesen gegenüber? Alle unsere Ergebnisse werden für die Entwicklung digitaler Lerntools genutzt“, erläutert Projektleiterin Prof. Dr. Kuhn. Diese Tools sollen dann für die Rassismus-kritische Professionalisierung angehender Lehrkräfte eingesetzt werden. Genutzt werden soll hier der Ansatz einer „Critical Media Literacy“, einer Medienkompetenz, die das Einordnen von Nachrichten und die kritische Meinungsbildung fördert.
Angestrebt wird zudem, das Thema für die interessierte Öffentlichkeit aufzubereiten. Hier sind bereits erste Schritte in konkreter Planung: Mit den externen Projektpartnern Medienforum/Karlstorkino Heidelberg, dem Goethe-Institut Mannheim und dem Dokumentationszentrum Deutscher Sinti und Roma (DokuZ) Heidelberg wird eine öffentliche Filmreihe veranstaltet. Sie beginnt am 27. März um 17 Uhr im Karlstorkino am Marlene-Dietrich-Platz 3 in Heidelberg.
Prof. Dr. Melanie Kuhn
Arbeitsstelle Antiziganismusprävention
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Bergheimer Str. 104, 69115 Heidelberg
+49 6221 477-513
m.kuhn@ph-heidelberg.de
https://www.ph-heidelberg.de/antiziganismuspraevention/projekte/meavia/
Prof. Dr. Michael Haus, Prof. Dr. Melanie Kuhn, Özge Uslu, Dr. Radmila Mladenova, Nadine Küßner, Pro ...
PH Heidelberg/velo
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Wissenschaftler
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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