idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
06.04.2023 12:46

Kreislaufwirtschaft: Verbundprojekt will Recyclingrate von Lithium-Ionen-Batterien erhöhen

Nicole Gierig Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Der Chemiker Prof. Jan J. Weigand und sein Team an der TU Dresden arbeiten in einem Verbundprojekt an der Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks von Lithium-Ionen-Batterien (LIBs). Das von der Firma Elyte Innovations GmbH geleitete Projekt trägt den Namen "SWELL - Stoffliche Wiederverwertung von Elektrolyt-Leitsalzen und-Lösungsmitteln " und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Im Gegensatz zu den meisten bisherigen Forschungsansätzen fokussiert sich das Projekt dabei nicht auf das Recycling der Metalle, sondern auf die Rückgewinnung der nichtmetallischen Komponenten, darunter Lithiumsalze, Lösungsmittel und Elektrolytadditive.

    Elektromobilität ist ein entscheidender Baustein für die Energiewende. Die meisten Elektrofahrzeuge verwenden heute Lithium-Ionen-Batterien als Hauptenergiespeicher, denn diese sind aufgrund ihrer hohen Energie- und Leistungsdichte extrem vielseitig einsetzbar. Durch die erhöhte Nachfrage in der Batterieproduktion in den vergangenen Jahren stieg auch der Rohstoffbedarf für Lithium, Cobalt und andere Metalle enorm. Die aufwendige Gewinnung dieser Stoffe birgt zahlreiche ökologische Risiken. Effektives Recycling der gebrauchten Batterien stellt daher einen wichtigen Nachhaltigkeitsfaktor dieser Technologie dar.

    Während sich bisher etablierte Recyclingprozesse überwiegend auf die Rückgewinnung der in LIBs befindlichen Metalle fokussieren, befasst sich das Verbundprojekt „SWELL“ erstmals mit der Rückgewinnung der nichtmetallischen Komponenten, also der Elektrolyte, bestehend aus Lithiumsalzen, Lösungsmitteln und Elektrolytadditiven. „Die Elektrolyte gehen in bisherigen Prozessen größtenteils in Form von thermischer Verwertung oder Downcycling verloren. Die Elektrolytkomponenten weisen jedoch einen signifikanten Materialwert auf und enthalten zudem kritische, umweltrelevante Ressourcen, wie Lithium, Fluor und Phosphor. Ihre Rückgewinnung und effiziente Aufarbeitung mit dem Ziel einer direkten Wiederverwendung in LIBs ist daher von großem Interesse und kann zur signifikanten Steigerung der Nachhaltigkeit der Batteriezellfertigung führen“, erläutert Projektmitarbeiter Dr. Kai Schwedtmann von der Professur für Anorganische Molekülchemie der TU Dresden.

    Um die stofflichen Rückgewinnungsraten während des Recyclings von LIBs zu steigern, arbeitet das Team um Prof. Jan J. Weigand an effizienten Trennmethoden von flüssigen und festen Elektrolytkomponenten. „Mit der Entwicklung und Evaluierung eines solchen Verfahrens wollen wir den Zugang zu Batteriematerialien in Europa verbessern und den ökologischen Fußabdruck von LIBs senken. Wir können diese Ziele erreichen, in dem wir zukünftig sekundäre Wertstoffe aus kosteneffizienten Prozessen bereitstellen und dadurch Abhängigkeiten entlang der Batterie-Wertschöpfungskette von nicht-europäischen Zulieferern reduzieren“, bekräftigt TUD-Projektleiter Jan J. Weigand das Vorhaben.

    Das Projekt wird vom Projektträger Jülich getragen und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Unter der Leitung der Firma Elyte Innovations GmbH gehören die TU Dresden und die Fuchs Schmierstoffe GmbH zum Konsortium.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Jan J. Weigand
    Professur für Anorganische Molekülchemie
    TU Dresden
    Tel.: +49 351 463-42800
    Email: jan.weigand@tu-dresden.de


    Weitere Informationen:

    https://tu-dresden.de/mn/chemie/ac/ac3/kooperation/swell Projektseite


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Chemie, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).