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07.12.1998 13:51

Akkreditierungsverbund nimmt seine Arbeit auf

Dieter Heinrichsen M.A. Corporate Communications Center
Technische Universität München

    Internationale Qualitätsstandards von Studienabschlüssen sichern

    Bereits am 26. Oktober 1998 wurde in München der "Akkreditierungsverbund für Ingenieurstudiengänge" ins Vereinsregister eingetragen. Eine Gruppe von Technischen Universitäten, Technischen Hochschulen und einer Fachhochschule haben den Verein gegründet. Der Verbund hat es sich zur Aufgabe gemacht, Qualitätsstandards festzulegen und auf dieser Grundlage die Akkreditierung neuer Studiengänge und Studienabschlüsse in den Ingenieurwissenschaften zu ermöglichen.
    Die Kultusministerkonferenz hat nun auf ihrer 284. Plenarsitzung am 3. Dezember in Bonn beschlossen, probeweise einen Akkreditierungsrat für Bachelor- und Masterstudiengänge einzurichten. Er wird den Ablauf der fachlich-inhaltlichen Begutachtung koordinieren, und er wird überwachen, daß das Akkreditierungsverfahren nach fairen und nachvollziehbaren Regeln abläuft. Die Begutachtung selbst soll der Rat geeigneten deutschen oder ausländischen Einrichtungen überlassen. Das Ziel ist, Vielfalt zu ermöglichen, Qualität im internationalen Wettbewerb zu sichern und Studierenden und Arbeitgebern eine zuverlässige Orientierung zu geben, sowie Transparenz über das Studienangebot in Deutschland und die Qualität der Abschlüsse zu verschaffen.
    Akkreditierung bedeutet die formelle Anerkennung nach vorheriger eingehender Prüfung. Notwendig werden Akkreditierungen durch das neue Hochschulrahmengesetz, das mehr Profilbildung bei den einzelnen Hochschulen vorsieht und nicht mehr das strenge Korsett der Rahmenprüfungsordnungen festlegt. Dadurch und mit der Einführung der Abschlüsse Bachelor und Master werden neue Instrumente zur Qualitätssicherung und zur nationalen und internationalen Vergleichbarkeit der Studienabschlüsse erforderlich. Bei der Fülle neuer Angebote brauchen Studienbewerber und Studierende sowie Unternehmen die Gewißheit, daß die neuen Studiengänge hochwertig und international konkurrenzfähig sind.
    In der Bundesrepublik Deutschland ist in den Ingenieurstudiengängen ein System entstanden, das zwei unterschiedlich ausgerichtete Studienangebote enthält. Auf der einen Seite stehen wissenschafts-, methoden- und forschungsorientierte Studiengänge mit dem Abschluß Dipl.-Ing.(univ.). Diese werden bisher ausschließlich von Universitäten, Technischen Universitäten und Technischen Hochschulen angeboten. Auf der anderen Seite gibt es Studiengänge mit Abschluß Dipl.-Ing. (FH). Sie sind besonders anwendungsnah und typisch für die Fachhochschulen. Dieses System unterschiedlicher Studienprofilierung hat sich bewährt. Bei der Einführung der neuen Studienabschlüsse Bachelor und Master soll diese Profilierung in eine wissenschafts- und eine anwendungsorientierte Richtung beibehalten werden und auch durch entsprechende Namensgebung kenntlich gemacht werden. Dazu ist die Festlegung anerkannter Qualitätsstandards notwendig, schon weil die Studiengänge und Studienabschlüsse künftig nicht mehr institutionsgebunden sind.
    Akkreditierungsverfahren haben sich in anderen Ländern wie zum Beispiel den USA, England oder Frankreich als praktikable Instrumente bewährt. In Deutschland übernimmt der neu gegründete Akkreditierungsverbund für Ingenieurstudiengänge eine Vorreiterrolle. Beteiligt sind bisher die RWTH Aachen, TU Berlin, TU Braunschweig, TU Chemnitz, TU Clausthal, FH Darmstadt, TU Darmstadt, Universität Dortmund, TU Dresden, TU Bergakademie Freiberg, TU Hamburg-Harburg, Universität Hannover, Universität Kaiserslautern, Universität Karlsruhe, TU München, Universität Stuttgart und die ETH Zürich. Der Verbund ist offen für weitere Mitglieder, insbesondere auch für Fachhochschulen, Industrieverbände und Vertreter ausländischer Akkreditierungseinrichtungen.
    Vorsitzender des Akkreditierungsverbundes ist Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner, Präsident der TU Darmstadt, Stellvertreter sind Prof. Dr.-Ing. Joachim Heinzl, Vizepräsident der TU München, und Prof. Dr. rer. nat. Achim Mehlhorn, Rektor der TU Dresden.

    Kriterien für die Erteilung der Akkreditierung sind:
    - Curricula (Studieninhalte und -organisation, Ausbildungsziele, Lehr- und Lernformen, Bewertungspraxis, Notendurchschnitt, Durchfallquote, etc.)
    - Studieneinrichtungen
    - Verbindung von Theorie und Praxis
    - Verbindung von Forschung und Lehre
    - Experimentelle und apparative Ausstattung
    - Computerarbeitsplätze
    - Bibliotheken
    - Beratungsangebote
    - Forschungsumfeld der Hochschule und Verbindungen zur Industrie
    - Forschungsaktivitäten
    - Publikationen und Patente
    - Einwerbung von Drittmitteln

    Geprüft und beurteilt werden auf schriftlichen Antrag einzelne Studiengänge, nicht aber Institutionen. Zunächst werden nur neue Studiengänge geprüft, die zu internationalen Graden führen. Der Akkreditierungsverbund für Ingenieurstudiengänge fühlt sich insbesondere für die wissenschaftsorientierten Studiengänge der Fachrichtungen Bauingenieurwesen, Maschinenwesen und Elektrotechnik zuständig. Die Mitglieder des Vereins stellen die Gutachter. Diese bewerten die eingereichten Unterlagen und besichtigen gegebenenfalls die beantragende Institution vor Ort.

    Kontakte:
    Prof. Joachim Heinzl
    Vizepräsident der TU München
    Tel.: (089) 289-15191
    Fax: (089) 289-15192

    Prof. Johann-Dietrich Wörner
    Präsident der TU Darmstadt
    Tel.: (06151) 16-2220
    Fax: (06151) 16-5489


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften, fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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