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13.06.2023 16:03

Nasenimpfstoff gegen Coronavirus weiter verbessert

Christine Xuan Müller Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Freie Universität Berlin

    Forschungsteam der Freien Universität Berlin erhöht Sicherheit von abgeschwächtem SARS-CoV-2-Lebendimpfstoff

    Erst Anfang April war bekannt geworden, dass Berliner Wissenschaftler*innen einen Schleimhautimpfstoff gegen Corona an Tieren erfolgreich getestet haben. Nun haben Forschende der Freien Universität Berlin ihren über die Nase zu verabreichenden SARS-CoV-2 Lebendimpfstoff weiterentwickelt und seine Sicherheit erhöht. Diese abgewandelte Form des schon früher beschriebenen Lebendimpfstoffs stellen sie jetzt im Fachblatt „Molecular Therapy“ vor (https://doi.org/10.1016/j.ymthe.2023.05.004 ).

    Anfang April 2023 stellte ein Team von Wissenschaftler*innen mehrerer Berliner Forschungseinrichtungen im Fachmagazin „Nature Microbiology“ einen SARS-CoV-2 Lebendimpfstoff vor, der gegenüber intramuskulär verabreichten Impfstoffen eine überlegene Wirksamkeit aufweist. In präklinischen Versuchen erzeugte dieses über die Nase verabreichte Vakzin eine bessere Immunität an den Schleimhäuten der Atemwege als bisher übliche, intramuskulär verabreichte Impfstoffe.

    Der in „Nature Microbiology“ beschriebene nasale Impfstoff ist ein sogenannter abgeschwächter Lebendimpfstoff. Für diesen wurde das SARS-CoV-2 Virus so verändert, dass es keine Krankheit mehr auslöst, aber immer noch in der Lage ist, in Körperzellen einzudringen und dadurch eine effektive Immunantwort auszulösen. Bei solchen Lebendimpfstoffen ist eine hohe Sicherheit bei der Anwendung oberstes Gebot. Die ursprünglich entwickelte Form des Präparats konnte durch engen Kontakt zwischen Versuchstieren übertragen werden.

    Nun stellen die Forschenden eine veränderte Version des Impfstoffs in der Fachzeitschrift „Molecular Therapy“ vor. Diese Variante des Vakzins ist aufgrund einer gezielten Veränderung im Spike-Protein des Virus nicht mehr übertragbar, weist aber die gleiche Wirksamkeit auf. Das führt zu der Erwartung, dass bei der Anwendung beim Menschen eine geimpfte Person den Impfstoff auch bei engem Kontakt nicht auf eine ungeimpfte Person übertragen kann.

    "Ein nicht übertragbares Impfvirus könnte eine ungewollte Ausbreitung des Impfstoffs in einer Population verhindern“, sagt Dr. Jakob Trimpert, Tierarzt und Arbeitsgruppenleiter am Institut für Virologie der Freien Universität Berlin. Über die Frage der Ansteckung hinaus beleuchtet die aktuelle Veröffentlichung weitere wesentliche Aspekte der Sicherheit des Vakzins.

    Die nun in mehreren Studien belegte Sicherheit und Wirksamkeit des an der Freien Universität Berlin entwickelten Lebendimpfstoffs lässt auf gute Erfolge bei den anstehenden klinischen Studien am Menschen hoffen. Zur Durchführung dieser Studien arbeitet die Freie Universität Berlin eng mit der Schweizer Firma Rocketvax AG, einer Tochtergesellschaft von Swiss Rockets AG, zusammen.

    Dr. Vladimir Cmiljanovic, CEO von RocketVax, erklärt: "Die Ergebnisse dieser Studien haben wichtige Auswirkungen auf die Entwicklung eines hoch sicheren und wirksamen nasalen Impfstoffs gegen das Coronavirus. Die in der Fachzeitschrift 'Molecular Therapy' vorgestellte modifizierte Version des Impfstoffs räumt das Problem der unbeabsichtigten Verbreitung aus und stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Impfstoffsicherheit dar. Dieser Durchbruch bringt uns der erfolgreichen Einführung dieses abgeschwächten Lebendimpfstoffs in den kommenden klinischen Studien näher und gibt uns Hoffnung auf einen umfassenden Schutz gegen COVID-19.“


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Jakob Trimpert, Freie Universität Berlin, Arbeitsgruppenleiter / Leiter der Diagnostik
    Institut für Virologie,E-Mail: Jakob.Trimpert@fu-berlin.de


    Originalpublikation:

    Julia Adler et al. (2023): A non-transmissible live attenuated SARS-CoV-2 vaccine, in: Molecular Therapy, https://doi.org/10.1016/j.ymthe.2023.05.004


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie, Chemie, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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