idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
06.11.2023 10:45

Wie der Online-Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zur Klimaforschung gelingen kann

Kathrin Haimerl Abteilung Kommunikation
Universität Passau

    Prof. Dr. Hannah Schmid-Petri, Inhaberin des Lehrstuhls für Wissenschaftskommunikation an der Universität Passau, leitet ein neues, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Projekt, das am Beispiel der Klimaforschung untersucht, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Online-Impulsen aus der Gesellschaft umgehen.

    Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich online äußern, sind häufig Ziel von Attacken. Dazu gibt es viele Studien. Wenig erforscht sind hingegen Strategien im Umgang mit solchen Angriffen und gelungene Beispiele für einen Online-Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.

    Hier setzt das Projekt „UWIGO: Wissensverhandlung online: Der Umgang von Wissenschaftler:innen mit Impulsen aus der Gesellschaft am Beispiel der Klimaforschung“ an. Das Team unter der Leitung von Hannah Schmid-Petri, Professorin für Wissenschaftskommunikation an der Universität Passau, betreibt in den kommenden drei Jahren Pionierforschung: Es untersucht „Grenzverhandlungen“ - Fälle also, in denen Wissen im Sinne eines modernen Wissenschaftsverständnisses gemeinsam mit gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren geschaffen wird. Das Projekt ist zum 1. November gestartet. Das BMBF fördert das Vorhaben mit 368.000 Euro.

    Handlungsempfehlungen für konstruktive Debatten

    „Es gibt bislang wenig Erfahrung und kaum ,Best-Practice-Beispiele‘, wie man aus Sicht der Wissenschaft mit Anregungen, Wünschen, Forderungen oder auch Angriffen und Kritik von außen am besten umgeht“, erklärt die Professorin für Wissenschaftskommunikation. Um das zu ändern, analysieren sie und ihr Team mit Hilfe manueller und automatisierter Verfahren der Textanalyse Social-Media-Posts von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zu Klimathemen forschen, sowie Kommentare und Reaktionen darauf. Das können etwa Debatten über Technologien für die Energie-, Wärme- und Verkehrswende sein. Diese quantitative Methode ergänzen sie mit qualitativen Interviews: Ausgewählte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren Social-Media-Posts codiert wurden, werden tiefergehend zu ihrem Online-Kommunikationsverhalten und zu ihrer Wahrnehmung der Reaktionen von außen befragt.

    Die Forschenden der Universität Passau erhoffen sich von dem Projekt Erkenntnisse, wer eigentlich „Open Science“, also die online vorhandene Zugänglichkeit von Wissenschaft, nutzt und auf welche Hürden sie stößt. Was verhindert einen konstruktiven und produktiven Dialog online – auf Seiten der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, aber auch auf Seiten der außenstehenden Akteurinnen und Akteure? Das Team leitet daraus Handlungsempfehlungen ab und erarbeitet Beispiele, wie auch im Krisen- und Konfliktfall die Integrität der Wissenschaft bewahrt werden kann.

    Forschung zum Wandel von Wissenschaftskommunikation

    Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können auf die Expertise am Lehrstuhl zurückgreifen: Prof. Dr. Schmid-Petri erforscht schwerpunktmäßig, wie Digitalisierung Kommunikation über Themen wie den Klimawandel verändert. Dazu setzt sie Methoden der manuellen und automatisierten Datenanalyse ein. Sie sitzt im Direktorium des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation (bidt) und wirkt auf Bundesebene an der Weiterentwicklung der Wissenschaftskommunikation in der vom BMBF initiierten #FactoryWisskomm, die strategische Diskursplattform der Bundesregierung, mit. Für ihre Verdienste um die Forschung an der Schnittstelle zwischen Wissenschaftskommunikation und Gesellschaft hat sie vom Bayerischen Wissenschaftsministerium die Auszeichnung PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM erhalten.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Hannah Schmid-Petri
    Lehrstuhl für Wissenschaftskommunikation
    Innstraße 33a
    94032 Passau
    E-Mail: Hannah.Schmid-Petri@Uni-Passau.De


    Bilder

    Prof. Dr. Hannah Schmid-Petri, Inhaberin des Lehrstuhls für Wissenschaftskommunikation an der Universität Passau
    Prof. Dr. Hannah Schmid-Petri, Inhaberin des Lehrstuhls für Wissenschaftskommunikation an der Univer ...
    Universität Passau
    Universität Passau


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Medien- und Kommunikationswissenschaften, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).