Die wichtigsten, in Keilschrift überlieferten Sprachen des Alten Orients sind Gegenstand eines neuen Buches ("Sprachen des Alten Orients"), das jetzt von Prof. Dr. Michael P. Streck, Direktor des Altorientalischen Institutes der Universität Leipzig, im Auftrag der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft herausgegeben wurde.
"Darum wird diese Stadt Babel genannt, denn dort hat der Herr die Sprache der Menschen verwirrt und von dort aus die Menschen über die ganze Erde zerstreut" (Genesis 11,9). Sprachenvielfalt und Vielzahl der Völker - die Bibel verlegt den Ursprung beider nach Babylon, der uralten Metropole im Land zwischen den Strömen Euphrat und Tigris. Die überaus bewegte dreitausendjährige Geschichte des Alten Mesopotamiens (auf dem Gebiet der heutigen Staaten Irak und Syrien) und seiner Nachbarn wurde in der Tat durch eine Vielzahl von Völkern geformt; Sumerer, Babylonier, Assyrer, Elamer, Hurriter, Urartäer, Hattier, Hethiter, Luwier, Kassiten, Amurriter, Ugariter, Aramäer und Phönizier heißen die wichtigsten Akteure auf der Bühne des Alten Orients. Wie sie lebten, was sie taten und dachten ist uns durch ihre mannigfaltigen materiellen, archäologisch erschlossenen Hinterlassenschaften, vor allem aber durch eine heute nicht mehr überschaubare Zahl von Texten überliefert. Text bedeutet schriftlich festgehaltene Sprache. Schrift und Sprache sind somit das wichtigste Medium zur Rekonstruktion der lange Jahrhunderte verschollenen Kulturen des Alten Orients geworden.
In der oben genannten Neuerscheinung stellen sechs Autoren die Sprachen Sumerisch (die älteste überlieferte Sprache der Menschheit), Akkadisch (Babylonisch-Assyrisch, die älteste semitische, d. h. u. a. mit dem Arabischen und Hebräischen verwandte und nach dem Altgriechischen am reichhaltigsten tradierte Sprache der ganzen Antike), Hethitisch (die älteste indoeuropäische, d. h. u. a. mit dem Lateinischen, Griechischen und Deutschen verwandte Sprache), Hattisch (in Zentralanatolien beheimatet), Hurritisch-Urartäisch (in einem weiten Bereich vom Irak über Syrien bis in die Türkei und Armenien gesprochen) und Elamisch (aus Westiran) auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand vor. Unter den Autoren befindet sich neben Streck, der selber den Abschnitt über das Akkadische verfasste, auch PD Dr. Joost Hazenbos, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leipziger Altorientalischen Institut, der für das Hurritisch-Urartäische verantwortlich zeichnet.
Das Buch wendet sich an Fachforscher, die einen Einblick in ihnen ferner liegende Arbeitsbereiche erhalten wollen, Wissenschaftler aus Nachbardisziplinen und Studenten für den Einstieg in die Altorientalistik.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Michael P. Streck
Telefon: 0341 97-37021
E-Mail: mstreck@rz.uni-leipzig.de
Neuer Buchtitel: "Sprachen des Alten Orients"
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Sprache / Literatur
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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