Aus Anlass des 75. Todestages des Romanisten und Balkanlinguisten Gustav Weigand findet an der Universität Leipzig ein Workshop statt (07. Oktober 2005, Rektoratsgebäude, Neuer Senatssaal, Ritterstr. 26, 2. Etage).
Neben umfangreichen Forschungen zur ostromanischen und südslawischen Sprachwissenschaft sowie zur Albanologie entfaltete der von 1894 bis 1930 an der Universität Leipzig lehrende Romanist und Balkanlinguist Gustav Weigand eine intensive wissenschaftsorganisatorische Tätigkeit. Zu seinen Verdiensten gehört die Gründung eines Instituts für rumänische Sprache an der Universität Leipzig im Jahre 1893; es war die erste Lehr- und Forschungseinrichtung für rumänische Studien außerhalb Rumäniens. Zu den weiteren von ihm gegründeten Balkanforschungseinrichtungen gehörte 1917 das interdisziplinäre ''Südosteuropa- und Islam-Institut''. Im selben Jahr war Weigand maßgeblich an dem von Wilhelm II. finanzierten Feldforschungsunternehmen ''Makedonische Landeskommission'' im bulgarisch besetzten Vardar-Makedonien beteiligt.
Mit Blick auf das 2009 bevorstehende Jubiläum des 600. Jahrestages der Gründung der Universität Leipzig unternimmt der Workshop eine kritische Bestandsaufnahme von Weigands Wirken in Wissenschaft, Universitätsmanagement und Politik.
Sektion I: Wissenschafts- und Institutionengeschichte (Moderation Stefan Troebst, Leipzig)
Vasile Dumbrava (Leipzig): Ost- und Südosteuropa in Leipzig vor Weigand
Matthias Middell (Leipzig): Die Institutionalisierung der Kulturwissenschaften an der Universität Leipzig nach der Jahrhundertwende
Uwe Hinrichs (Leipzig): Die Südosteuropa-Linguistik zu Zeiten Gustav Weigands und 100 Jahre später
Klaus Bochmann (Leipzig): Gustav Weigand in der Tradition der Leipziger Linguistik
Sektion II: Sprache, Länder und Regionen (Moderation Matthias Middell, Leipzig)
Stefan Troebst (Leipzig/Wroclaw): Gustav Weigand, Deutschland und Makedonien
Thede Kahl (Wien): Die Aromunen und Weigand
Wolfgang Höpken (Leipzig): Gustav Weigand und Bulgarien
Rumjana Michalkowa (Leipzig): Die Rezeption der kulturologischen Forschung und Ansichten Gustav Weigands in Bulgarien
Helmut Schaller (Marburg): Gustav Weigand und die Bulgaren
Sektion III: Wirkungsgeschichte Weigands: Schüler, Strömungen, Auseinandersetzungen (Moderation Klaus Bochmann, Leipzig)
Johannes Kramer (Trier): Warum Philippide Weigand nicht leiden konnte -
''un geniu nerecunoscut la Iasi''
Wolfgang Dahmen (Jena): Giorge Pascu und Gustav Weigand
Simona Wersching (Leipzig): Martin Block - Tsiganologe in Rumänien
Raim Beluli (Leipzig/Elbasan): Gustav Weigand als Albanologe. Die Wirkung seiner wissenschaftlichen Arbeit auf die politische und intellektuelle Elite Albaniens
R. M.
Weitere Informationen:
Kompetenzzentrum Mittel- und Osteuropa Leipzig
Telefon: 0341 97-37865, 0341 97-37879
E-Mail: rumi@uni-leipzig.de, stefan.troebst@snafu.de
www.uni-leipzig.de/~komoel
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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