Am Wissenschaftlichen Zentrum für Materialwissenschaften (WZMW) der Philipps-Universität ist eine Herstellungsanlage für neuartige Laser eingeweiht worden, die auf Silizium basieren; durch sie sollen Computer künftig erheblich schneller arbeiten als bislang. Diese Pilotanlage wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts konzipiert, das vom Bundesforschungsministerium (BMBF) mit 7,7 Millionen Euro finanziert wird.
Computer arbeiten bisher mit Rechengeschwindigkeiten von an die zwei Gigahertz – damit ist die Leistungsgrenze von Datenverarbeitungssystemen ausgereizt, soweit sie elektronisch arbeiten. Würde die Signalübertragung auf optischem Wege erfolgen, so wäre eine weitere Beschleunigung möglich. Doch Silizium, das als Material für die Computerindustrie international fest etabliert ist, eignet sich nicht für optische Anwendungen.
Die Forscher suchten deshalb erfolgreich nach Halbleitermaterialien, mit denen man einerseits Laserlicht erzeugen kann und deren Kristallgitter andererseits zu Silizium passt. Dieses Konzept hat in den vergangenen Jahren zu einem „komplett neuartigen Materialsystem“ geführt, wie Professor Dr. Wolfgang Stolz vom WZMW erklärt, der Koordinator des Projekts. Die Wissenschaftler überschichten Siliziumscheiben mit einer Mischung aus Gallium, Stickstoff, Arsen und Phosphor, so dass die Gitterstrukturen perfekt übereinstimmen.
Das Vorhaben zielt darauf, den Prototypen eines Lasers auf Siliziumbasis zu entwickeln – unverzichtbare Voraussetzung, um Mikrochips zu produzieren, die opto-elektronisch funktionieren. Hierfür entwickelten die Projektpartner gemeinsam eine Produktionsanlage für diese neuartigen Laser. Die Pilotanlage der Aachener Firma Aixtron wurde im Verbund konzipiert. Nach einer eingehenden Testphase steht sie nunmehr für die Projektarbeiten zur Verfügung. Die feierliche Einweihung der weltweit einzigartigen Anlage fand im Rahmen eines Treffens des Konsortiums statt.
Die Federführung bei dem Verbundprojekt liegt bei der Marburger Firma NAsP III/V GmbH ( Dr. Bernardette Kunert, Bernd Scheld ), einer Ausgründung der Philipps-Universität. Seitens der Philipps-Universität beteiligen sich das Wissenschaftliche Zentrum für Materialwissenschaften (Professor Dr. Wolfgang Stolz, Professorin Dr. Kerstin Volz) sowie die Theoriearbeitsgruppe von Professor Dr. Stephan Koch.
Das Konsortium umfasst außerdem die Firma Dockweiler Chemicals GmbH Marburg (Dr. Arnd Greiling, Dr. Andreas Salzmann), das Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik in Freiburg (Professor Dr. Joachim Wagner, Dr. Ralf Ostendorf), die Ruhr-Universität Bochum (Professor Dr. Martin Hofmann, Dr. Nils Gerhardt) sowie die Aixtron AG Aachen (Dr. Olivier Boissiere) und die Osram Opto-Semiconductors GmbH Regensburg (Dr. Alexander Behres).
Weitere Informationen:
Ansprechpartner: Professor Dr. Wolfgang Stolz,
Struktur- und Technologieforschungslabor des WZMW
Tel.: 06421 28-25696
E-Mail: wolfgang.stolz@physik.uni-marburg.de
Internet: http://www.uni-marburg.de/wzmw/strl
Pilotherstellungsanlage der Firma Aixtron AG Aachen in den neugeschaffenen Laborräumen des WZMW.
(Foto: Philipps-Universität Marburg/ WZMW)
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Die Marburger Physikerin Professorin Dr. Kerstin Volz vom Wissenschaftlichen Zentrum für Materialwis ...
(Foto: Philipps-Universität Marburg/ WZMW)
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Physik / Astronomie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
Pilotherstellungsanlage der Firma Aixtron AG Aachen in den neugeschaffenen Laborräumen des WZMW.
(Foto: Philipps-Universität Marburg/ WZMW)
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Die Marburger Physikerin Professorin Dr. Kerstin Volz vom Wissenschaftlichen Zentrum für Materialwis ...
(Foto: Philipps-Universität Marburg/ WZMW)
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