DFG fördert Dr. Deborah Mühlebach mit rund 1,5 Millionen Euro
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Philosophin Dr. Deborah Mühlebach der Freien Universität Berlin mit über 1,5 Millionen Euro zur Einrichtung einer Emmy Noether-Gruppe. Die Forschungsgruppe wird in den kommenden sechs Jahren zum Thema „Critical Agency – An Ethnographically Informed Political Epistemology of Critique“ arbeiten. Das Projekt startet im April 2025 und geht der Frage nach, welche Umstände die kritische Handlungsfähigkeit von Personen fördern und welche sie verhindern.
Das Emmy Noether-Programm der DFG richtet sich an herausragend qualifizierte Wissenschaftler:innen nach der Promotion. Ihnen eröffnet es die Chance, frühzeitig eine Forschungsgruppe zu leiten und sich dadurch für eine Hochschulprofessur zu qualifizieren.
Die Emmy Noether Gruppe erforscht Kritik, wie sie sich in kritischen Begegnungen zeigt: als ein Phänomen, das zu sozialem Wandel beiträgt und durch zwei Logiken geprägt ist – der Logik der Analyse und der Logik des Widerstands. „Eine solche Kritik kommt nicht immer als Kritik an, manche Kritiker:innen werden systematisch ignoriert, manche reden aneinander vorbei, und manchmal haben Menschen nur begrenzten Zugang zu den Ressourcen, die sie brauchen, um eine kritische Haltung zu entwickeln“, betont Deborah Mühlebach. In solchen Fällen ist die kritische Handlungsfähigkeit, d. h. die Fähigkeit, Kritik zu formulieren und vorzubringen, die tatsächlich als Kritik aufgenommen wird, begrenzt.
Die Forschungsgruppe geht der Frage nach, worin kritische Handlungsfähigkeit besteht und welche Umstände sie fördern oder hemmen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Rolle gelegt, die Verstehensprozesse – auf Seiten der Kritiker:innen, der Adressat:innen und der Bystander – in kritischen Begegnungen spielen: Wie interagieren erkenntnistheoretische und soziopolitische Aspekte kritischer Handlungsfähigkeit miteinander und wie prägt diese Interaktion sowohl den Umfang als auch die Art der kritischen Handlungsfähigkeit von Personen? „Um nicht an realen sozialen Zusammenhängen vorbeizutheoretisieren, helfen ethnographische Ressourcen wie dichte Beschreibungen, Feldforschung, Interviews, etc. der Forschungsgruppe dabei, eine politische Epistemologie kritischer Handlungsfähigkeit zu entwickeln, die aus tatsächlichen lebensweltlichen Zusammenhängen entspringt“, erläutert die Philosophin weiter.
Deborah Mühlebach forscht seit 2021 im Graduiertenkollegs (GRK) 2638 “Normativity, Critique, and Change“ am Institut für Philosophie der Freien Universität Berlin, das ebenfalls von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird. Im Rahmen des Kollegs unterstützt sie als Mentorin außerdem 15 Doktorand*innen in ihrem wissenschaftlichen Fortkommen. Mühlebach promovierte an der Universität Basel im Fach Philosophie bei Prof. Dr. Markus Wild sowie bei Prof. Sally Haslanger (Massachusetts Institute of Technology, MIT, USA) und Prof. Jennifer Saul (University of Sheffield, Großbritannien) zum Thema “The Politics of Meaning – A Non-Ideal Approach to Verbal Derogation”.
Dr. Deborah Mühlebach, Freie Universität Berlin, Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften, E-Mail: d.muehlebach@fu-berlin.de
http://Mehr zu Dr. Deborah Mühlebach: https://www.normativitaet-kritik-wandel.de/team/Post-DocsListe/Muehlebach/index....
http://zum Emmy Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft: https://www.dfg.de/de/foerderung/foerdermoeglichkeiten/programme/einzelfoerderun...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Gesellschaft, Philosophie / Ethik
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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