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Wissenschaft
Wer heute von Europa spricht, denkt nicht nur an den bis zum Ural reichenden Kontinent, sondern meint auch den komplexen Kultur-, Wirtschafts- und Verkehrsraum, bestimmte Lebensbedingungen und politische Vorgaben, die schwerlich auf einer Landkarte darstellbar sind. Doch wie sahen unsere Vorfahren ihren Kontinent, zum Beispiel im Mittelalter? Dieser Frage gehen Wissenschaftler aus aller Welt vom 15. bis zum 17. Juni 2006 auf einer Konferenz des Graduiertenkollegs "Kulturtransfer im Europäischen Mittelalter" der Universität Erlangen-Nürnberg nach. Die Erlanger Wissenschaftler haben die DFG-geförderte Tagung im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte der Universität Kassel organisiert. Beginn ist am 15. Juni, um 14.30 Uhr. Das ausführliche Tagungsprogramm gibt es im Internet unter http://www.kulturtransfer-mittelalter.de/
An welcher Vergangenheit orientiert sich die Zukunft der Europäischen Union? Dies ist die kurz gefasste Leitfrage der Tagung, die sich zum Ziel gesetzt hat, die geographischen und kartographischen Grundlagen für die Diskussion über den Kulturraum Europa im Rahmen der mittelalterlichen Weltvorstellungen zu erfassen. Seit der Spätantike stand der Name Europa für einen von drei Teilen der bewohnbaren Welt. Die Abfolge und Gewichtung der drei Kontinente Asien, Europa, Afrika war von der mittelmeerischen Perspektive bestimmt. Von dort her geschahen die ersten und grundlegenden Versuche kulturgeographischer Charakterisierung und Abgrenzung. Welche Vorstellungen sich im Mittelalter mit dem Begriff Europa verbunden haben, ist kontrovers und lässt sich an vielen Quellen und unter vielen Gesichtspunkten erörtern. Um ein möglichst geschlossenes Profil der Tagung zu gewährleisten, ist die Untersuchungsbasis hauptsächlich auf geo- und kartographische Quellen begrenzt. Die Leitfrage richtet sich darauf, ob und wieweit sich Europa im Mittelalter als Vorstellungsbild eines (nicht nur) räumlichgeographischen Kontinuums konstituiert und wie es sich gegenüber anderen Begriffen der Zuordnung (Region, Volk, Herrschaft u.a.) verhalten hat.
Weitere Informationen für die Medien:
Prof. Dr. Hartmut Kugler
Tel.: 09131/85-29354 bzw -22418
Fax: 09131/85-26997
htkugler@phil.uni-erlangen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Sprache / Literatur
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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