idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Zum diesjährigen "Tag der offenen Tür" der IG Alte Messe geben die Wissenschaftler des Biotechnologisch-Biomedizinischen Zentrums (BBZ) der Universität Leipzig wieder interessante Einblicke in ihre Forschung, verbunden mit ganz praktischen Ratschlägen für viele Lebensbereiche. Die Themenpalette reicht vom Knorpelersatz aus dem Bioreaktor über das Essen von Genen bis zu den Zecken in unserer Nachbarschaft. Angesprochen sind alle, die sich für Wissenschaft und tiefer gehende Einblicke in den ganz gewöhnlichen Alltag interessieren.
Zeit: 09. September 2007, 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Ort: BIO CITY LEIPZIG
Deutscher Platz 5
Kann man Gene essen und Knorpel aus Stammzellen
Prof. Dr. Peter Seibel, Professor für molekulare Zelltherapie, stellt die Frage: "Auf den Geschmack gekommen: Kann man Gene bedenkenlos essen?". Er beantwortet die Frage nicht nur in einem Vortrag, sondern führt an einem DNA-Präparat aus einer Tomate vor, was es mit den genmanipulierten Lebensmitteln auf sich hat.
Wie man mit Hilfe von Bioreaktoren körpereigene Implantate aus Stammzellen gewinnen kann, erklärt Prof. Augustinus Bader, Professor für Zelltechniken und angewandte Stammzellbiologie. Für Knorpel und Knochen kann der Experte bereits auf erfolgreiche Anwendung verweisen. "Der Gelenksknorpel besitzt eine geringe Selbstheilungsfähigkeit, so dass degenerative Erkrankungen dieses Zellgewebes meist Einschränkungen z.B. im Fortbewegungsapparat des Menschen zur Folge haben. Bei fortgeschrittener Schädigung des Knie- oder Hüftgelenkes konnte bisher nicht auf die Implantation eines künstlichen Gelenks verzichtet werden. Wir entwickeln jetzt ein steriles Bioreaktorsystem, in dem aus primären humanen Zellmaterial autologes künstliches Knorpelgewebe in vitro angezüchtet wird.", sagt Prof. Bader.
Wasseranalytik und Supermikroskop
Wer sein Wasser analysieren lassen will, kann Prof. Dr. Ralf Hoffmann, Professor für Bioanalytik, besuchen. Er widmet sich dem Thema: "Wasseranalytik: Für ein langes Leben von Fisch und Waschmaschine". Dieses Projekt soll die Möglichkeiten moderner Analyseverfahren am Beispiel der Wasseranalytik demonstrieren und deren chemische Grundlagen verdeutlichen. Dazu werden Mitarbeiter des Instituts für Bioanalytische Chemie den pH-Wert und den Karbonatgehalt der von Besuchern mitgebrachten Wasserproben untersuchen. Ferner können Wasserproben aus Aquarien zusätzlich bezüglich des Ammonium- und Nitratgehalts analysiert werden.
Ein Supermikroskop für Proteine und DNA mit Hilfe der Röntgenkristallographie stellt Prof. Dr. Norbert Sträter, Lehrstuhl für AG Strukturanalytik von Biopolymeren, vor. Hintergrund ist, dass sich mit der Röntgenkristallographie die 3D-Strukturen von Proteinen und DNA aufklären lassen. Es wird gezeigt, wie man Proteine kristallisiert. Die gewonnenen Kristalle können unter einem Binokular betrachtet werden. Am Bildschirm wird das experimentelle Ergebnis, die Raumstruktur eines Proteins demonstriert. Die 3D-Struktur kann mit einer Stereobrille deutlich gemacht werden.
Transgene Tiere und genetische Vielfalt
"Was sind transgene Tiere? Wie gewinnt man sie? Wozu sind sie da? - Das und mehr beantwortet Prof. Dr. Manfred Blessing, Professur für Molekulare Pathogenese. Besonders interessant dürfte sein, was der Wissenschaftler zur Genfunktion und Genregulation im Zusammenhang mit der Nahrungsmittelproduktion zu sagen hat.
Die genetische Vielfalt Diversität) des Menschen erläutert Dr. Peter Ahnert, Leiter der Arbeitsgruppe Molekulare Diagnostik - Microarray-Techniken. Er zeigt ein Poster, auf dem die genetische Diversität der Menschen dargestellt wird und erklärt den Zusammenhang mit komplexen Erkrankungen. Als praktische Demonstration wird DNA aus Obst und Gemüse mittels handelsüblicher Haushaltschemikalien isoliert. Diese Versuche können auch von Besuchern durchgeführt werden.
Zecken und Innere Organe
Zecken in unserer Nachbarschaft - Krankheiten, die von Zecken übertragen werden - Das ist das Arbeitsgebiet von Dr. Reinhard Straubinger, Leiter der Arbeitsgruppe Molekulare Infektionsmedizin. "Jeder hat schon einmal eine Zecke an sich oder jemanden anderen hoch krabbeln gesehen. Meist handelt es sich in diesem Fall um ausgewachsene Holzböcke (Ixodes ricinus), die mit ca. 3 mm Körpergröße gut mit bloßem Auge zu erkennen sind", meint er. Dann stellt er viele interessante Fragen wie: Wussten Sie aber, dass Zecken, keine Insekten, sondern Spinnentiere sind? Oder dass der Holzbock, wenn er frisch aus dem Ei schlüpft, weniger als einen halben Millimeter groß ist, also kleiner ist als ein i-Punkt dieses Textes? Ist Ihnen bewusst, dass eine Schildzecke in ihrem mehrjährigen Leben an drei verschiedenen Wirten Blut saugt, um sich anschließend weiterentwickeln zu können und dabei über Monate, manchmal Jahre ohne Nahrung auskommt und dabei geduldig wartet, bis ein passender Wirt in die Nähe kommt? Oder haben Sie gewusst, dass Zecken regelmäßig eine Vielzahl an Krankheitserregern beim Saugakt aufnehmen und dann Monate später beim nächsten Stich auf den nächsten Wirt übertragen?" Diese und weitere detaillierte Informationen werden Ihnen in Wort, Bild und Exponaten von der Nachwuchsgruppe "Molekulare Infektionsmedizin" nahe gebracht.
Was haben Herr Gaster, Frau Pulmo und die kleine Hepar gemeinsam? So erläutern die Wissenschaftler des Translationszentrums für Regenerative Medizin die inneren Organe des Menschen. Sie meinen: "Wenn Sie sich/Ihr Euch schon einmal gefragt haben: Wo sitzt noch mal mein Magen? Wie groß ist mein Herz und meine Lungen? Wie funktioniert meine Verdauung? - Dann sind Sie/Ihr bei uns richtig!" Das Team vom Translationszentrum für Regenerative Medizin (Leipzig) möchte mit Ihnen spielerisch die inneren Organe des Menschen entdecken lernen, damit es nie wieder Orientierungsschwierigkeiten gibt! Bei einem mobilen Organ-Quiz ist dann Ihr Wissen gefragt. Außerdem gibt es eine T-Shirt Malaktion für Kinder und Erwachsene.
Studienberatung und Research Academy
Infostände der Zentralen Studienberatung und der Research Academy Leipzig der Universität Leipzig vervollständigen das Programm.
weitere Informationen:
Dr. Svenne Eichler
Telefon: 0341 97-31301
E-Mail: svenne.eichler@bbz.uni-leipzig.de
www.bbz.uni-leipzig.de
So klein, und manchmal doch so gefährlich
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).