idw - Informationsdienst
Wissenschaft
FAU-Forscher entwickeln Nanoteilchen für biomedizinische Anwendung
„MOZART“ heißt das mit 4,65 Millionen Euro geförderte Projekt, in dessen Rahmen ein multidisziplinärer internationaler Forschungsverbund hoch poröse Biomaterialien für die lokale Freisetzung von medizinischen Wirkstoffen entwickelt. Wissenschaftlicher Projektpartner an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) ist der Werkstoffwissenschaftler Prof. Dr. Aldo R. Boccaccini. Finanziert wird MOZART durch das Forschungs-, Förder- und Innovationsprogramm „Horizon 2020“ der EU.
Wenn die Regenerierungskräfte des Körpers versagen: Rund 350.000 Menschen leiden jährlich an Knochenbrüchen, die nicht von selbst heilen können. Und etwa 2,2 Millionen Patienten, darunter etwa Diabetiker, müssen mit chronisch offenen Wunden leben.
Abhilfe soll das Projekt „MOZART” (Mesoporous matrices for localized pH-triggered release of therapeutic ions and drugs) schaffen. Um die Therapie der Knochen- und Wundheilung zu fördern, sollen sogenannte mesoporöse – also hoch poröse – Nanomaterialien auf Silikatbasis zum Einsatz kommen.
Die FAU-Wissenschaftler um Prof. Dr. Aldo R. Boccaccini, Inhaber des Lehrstuhls für Biomaterialien, entwickeln dabei neuartige anorganische und mesoporöse Materialien, deren Poren gerade mal um die zehn Nanometer klein sind und sich durch eine besondere chemische Zusammensetzung auszeichnen.
„Die Poren dieser bioaktiven Teilchen werden später mit medizinischen Wirkstoffen angereichert und sollen das Medikament kontrolliert und lokal freisetzen. So wird der Wirkstoff an der Stelle abgegeben, wo er benötigt wird“, erläutert Boccaccini. „Auf diese Weise können Medikamentenmengen reduziert und Nebenwirkungen vermieden werden.“
Das Gesamtziel dieses vier Jahre dauernden Projekts ist die Entwicklung einer Datenbank von neuartigen und bioaktiven Nanomatrizen. „Wir freuen uns, zu einem derart wichtigen Projekt unsere Expertise beizusteuern“, sagt Boccaccini. „Gelingt mit unseren neuartigen und innovativen Entwicklungen der Sprung in die klinische Anwendung, dienen wir dem Wohle des Patienten und können den industriellen Gesundheitssektor Europas bereichern.“
Das MOZART-Konsortium umfasst fünf mittelständische Hightech-Unternehmen und sechs europäische Universitäten, darunter neben der FAU die Polytechnische Universität Turin, die Universität Complutense Madrid und die Universität Sheffield. Die Europäische Kommission fördert das Projekt mit einer Gesamtsumme von 4,65 Millionen Euro. Als wissenschaftlicher Partner wird der FAU-Lehrstuhl für Biomaterialien mit insgesamt rund 382.000 Euro unterstützt.
Ansprechpartner für Medien:
Prof. Dr Aldo R. Boccaccini
Tel.: 09131/85-28601
aldo.boccaccini@ww.uni-erlangen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).