idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
01.06.2017 12:18

Job Crafting: Mit Eigeninitiative zu mehr Zufriedenheit und Erfolg am Arbeitsplatz

Susann Huster Stabsstelle Universitätskommunikation/Medienredaktion
Universität Leipzig

    Viele Erwerbstätige haben schon einmal Phasen erlebt, in denen sie unzufrieden mit dem eigenen Job waren oder ihr Engagement und ihre Arbeitsleistung verbesserungswürdig waren. Ein Weg, das zu verändern, ist das sogenannte "Job Crafting". Dies ist eine aktive Form der individuellen Arbeitsgestaltung, bei der Erwerbstätige sich bemühen, ihren Job und ihre Arbeit selbstständig umzugestalten und zu verbessern. Job Crafting hilft Erwerbstätigen dabei, ihren Job besser an ihre individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse anzupassen.

    Dr. Hannes Zacher, Professor für Arbeits- und Organisationspsychologe an der Universität Leipzig, hat nun zusammen mit US-amerikanischen Kollegen von der Saint Louis University die erste große empirische Überblicksstudie (Meta-Analyse) zum Thema Job Crafting im "Journal of Vocational Behavior" veröffentlicht. In die Überblicksstudie gingen insgesamt 122 Einzelstudien mit über 35.000 Erwerbstätigen ein. Die Wissenschaftler untersuchten, welche Einflussfaktoren und Ergebnisse mit Job Crafting zusammenhängen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Nutzung von Job Crafting generell positive Konsequenzen für Erwerbstätige hat. So fanden Zacher und seine Kollegen heraus, dass Job Crafting mit einer höheren Arbeitszufriedenheit, größerem Arbeitsengagement und besserer Arbeitsleistung zusammenhängt. "Erwerbstätige, die mehr Job Crafting betreiben, fühlen sich bei ihrer Arbeit weniger gestresst", erklärt Zacher.

    Die Überblicksstudie zeigt weiterhin, dass Job Crafting vor allem von Menschen genutzt wird, die eine große Entscheidungsfreiheit im Job haben und Personen mit hohen Arbeitsanforderungen. "Diese Form der individuellen Arbeitsgestaltung hängt auch mit bestimmten Persönlichkeitseigenschaften zusammen. Dazu gehören die allgemeine Neigung, Eigeninitiative zu zeigen und der Glauben an die eigenen Fähigkeiten", sagt der Arbeitspsychologe.

    Job Crafting kann sich auf Veränderungen in vier wichtigen Arbeitsaspekten beziehen: Strukturelle Aspekte, wie das Ausmaß an Entscheidungsfreiheit, soziale Aspekte, etwa die Zusammenarbeit mit sympathischen Kollegen, oder neue Herausforderungen wie beispielsweise die Mitarbeit in spannenden Projekten. Ein vierter Aspekt ist Zacher zufolge die Beseitigung von hinderlichen Arbeitsanforderungen wie Zeitdruck.

    Originaltitel der Veröffentlichung in "Journal of Vocational Behavior":
    "Job crafting: A meta-analysis of relationships with individual differences, job characteristics, and work outcomes." doi.org/10.1016/j.jvb.2017.05.008

    Hinweis:
    Prof. Dr. Hannes Zacher ist einer von mehr als 150 Experten der Universität Leipzig, auf deren Fachwissen Sie mithilfe unseres Expertendienstes zurückgreifen können.


    Weitere Informationen:

    Prof. Dr. Hannes Zacher
    Institut für Psychologie
    Telefon: +49 341 97-35932
    E-Mail: hannes.zacher@uni-leipzig.de


    Weitere Informationen:

    http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0001879117300477
    http://www.uni-leipzig.de/service/kommunikation/medienredaktion/expertendienst.h...


    Bilder

    Prof. Dr. Hannes Zacher
    Prof. Dr. Hannes Zacher
    Quelle: Foto: Swen Reichhold/Universität Leipzig


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Gesellschaft, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).